Bühnenzauber im GartenDas Papiertheater in Wipperfeld führt Shakespeare auf

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Die Papierfiguren stammen aus der Theaterwissenschaftlichen Sammlung in Schloss Wahn.

Untermausbach – Die kleine Theaterbühne, mit purpurrotem Samtvorhängen ausgestattet, steht unscheinbar im Kleinod eines Gartens in Untermausbach in der Nähe von Wipperfeld. Und die Stuhlreihen vor der Bühne sind noch leer, ehe sich am kommenden Mittwoch, 3. August, um 20 Uhr der Theatervorhang öffnet. Denn dann ist Premiere im kleinen und feinen Papiertheater von Peter Schauerte-Lüke.

Zum neuen Stück „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare, wird er gemeinsam mit Sabine Herder die filigranen Papierfiguren gekonnt bewegen und mit Wortdialogen bespielen.

Kartenverkauf und Termine

Das Papiertheater

Karten: Für die Aufführungen stehen jeweils 20 Plätze zur Verfügung. Karten können unter der Telefonnummer 01 60/55 42 447 bestellt werden und kosten zehn Euro als Spende.

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Termine sind der 3., 4. und 7. August (Ein Sommernachtstraum) und der 10. 11. und 14. August (Der Sturm), Beginn jeweils um 20 Uhr. Nach der Vorstellung gibt es einen Abendausklang mit Getränken.

Die Adresse: Untermausbach 4 in 51688 Wipperfürth.

Mail: info@papiertheaterimfachwerkhaus.de

Immaterielles Kulturerbe der Unesco

Zur Generalprobe beleuchtet Massimo Schauerte-Lüke die kleine Szenerie auf der Bühne, die Sabine Herder ein wenig ironisch als „Kleinstkunstbühne“ bezeichnet. Die Unesco, die Kulturorganisation der Vereinen Nationen, hat das deutsche Papiertheater 2021 in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen.

William Shakespeares romantische Komödie „Ein Sommernachtstraum“ ist ein Stück wie aus dem echten Leben: Die Götter streiten um eine Kleinigkeit und damit entsteht Unordnung in der Natur und in den Menschen. Natürlich gibt es einen, der an der ganzen Verwirrung seinen Spaß hat und eine Gruppe Athener Handwerker, die ein Theaterstück proben wollen, kommen dem Kobold Puck gerade recht.

Masken, Kostüme, Puppen

Die Theaterwissenschaftliche Sammlung

Handgeschnitzte Masken aus Japan, kostbare Kostüme, Stabpuppen aus Indonesien, Nachlässe von Theatermachern und -wissenschaftlern. Einen einzigartigen Schatz beherbergt die Theaterwissenschaftliche Sammlung auf Schloss Wahn bei Köln.

Gegründet wurde sie 1919 von Carl Nießen als Lehrsammlung für das neue Fach Theaterwissenschaft. Heute ist das Forschungs- und Dokumentationszentrum eines der größten seiner Art in Europa.

Figuren aus dem Archiv der Uni Köln

„Die starren Papierfiguren zum Stück stammen aus dem Archiv der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln und sind aus dem 19. Jahrhundert“, beschreibt Herder. „Die Zuschauer tauchen ein in eine Welt, in der sie ihre eigenen Wahrnehmungsmomente entwickeln“, erklärt sie. „Denn es kam schon vor, das mich Zuschauer nach einem Stück fragten, wie ich denn die Armbewegung der Papierfigur hinbekommen hätte, was aber aufgrund der starren Papierform nicht möglich ist“, so Herder weiter. In jedem Fall ist es eine fantastische Atmosphäre, im Garten den Puppenspielern auf der beleuchteten Bühne zuzusehen und zu hören.

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Die Aufführung findet in diesem Jahr im Rahmen eines kleinen „Shakespeare-Papiertheater-Festivals“ vom 3. bis 14. August statt. Neben dem „Sommernachtstraum“ wird auch noch die romantische Komödie „Der Sturm“ aufgeführt – die Geschichte vom Zauberer Prospero, der mit seiner Tochter Miranda auf einer einsamen Insel lebt, bis dort seine Erzfeinde stranden.

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