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Infografik

Aktuelle Studie
So schneidet Köln in puncto Lebenshaltungskosten ab

3 min
Stadtpanorama

Blick auf das Stadtpanorama in Köln. Hier lebt es sich vergleichsweise gut – und teuer.

Das Leben in Köln ist vergleichsweise teuer. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).  Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren München. Ein Überblick

Die Kölner müssen fast zehn Prozent Köln für das Leben ausgeben als die Bundesbürger im Durchschnitt. Das geht aus dem Regionalen Preisindex hervor, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt hat. Dieser Preisindex, der die Wohn- und Lebenshaltungskosten – darunter Mieten, Strom, Gas und Lebensmittel – in allen 400 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands vergleicht, weist für Köln einen Wert von 109,7 aus. Das Leben hier ist als 9,7 Prozent teurer als im Bundesdurchschnitt.

Dass die Lebenshaltung in den anderen sechs Metropolen im abgelaufenen Jahr noch etwas teurer war, tröstet da wohl nur wenig. Das IW hat für Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart zusammen Kosten ermittelt, die rund elf Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen. Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren München mit einem Wert von 123,9. Vergleichsweise billig lebt es sich in Berlin mit einem Wert von 103,6.

Mieten machen das Leben in Metropolen teuer

Zu Buche schlagen in den Metropolen vor allem die Wohnkosten. Die Mieten lagen hier im Schnitt 48 Prozent über dem Bundesniveau. Die Position „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und anderen Brennstoffen“ lag 37 Prozent über dem Bundesschnitt, bei den kalten Nebenkosten waren es 22 Prozent. Am billigsten lebt es sich im Vogtlandkreis in Sachsen. Ein Wert von 89,7 zeigt einen fast zehnprozentigen Preisvorteil gegenüber dem Bundesdurchschnitt. Aber auch im Oberbergischen Kreis mit einem Wert von 96,2 und im Kreis Euskirchen (96,7) lebt es sich günstiger als in Köln oder Bonn.

Lebenshaltungskosten

Lebenshaltungskosten

Die Wohnkosten sind der wichtigste Treiber für die regionalen Preisunterschiede. In wirtschaftsstarken Regionen sorgen laut IW hohe Einkommen und eine starke Nachfrage für hohe Preise. In ländlichen Räumen zeigt sich das Gegenteil: Wo viele Menschen wegziehen, sind Mieten und Nebenkosten bis zu einem Drittel unter dem Durchschnitt – das macht das Leben dort insgesamt deutlich günstiger.

Regionale Unterschiede bleiben weitgehend konstant

Allerdings sind die regionalen Unterschiede in Deutschland laut dem IW in den letzten Jahren weitgehend konstant geblieben. Das ist auf den ersten Blick erstaunlich. Denn die Jahre 2022 bis 2024 waren von hohen Inflationsraten von 6,9 Prozent, 5,9 und 2,2 Prozent geprägt. Auch gab es laut IW starke Preisschwankungen bei Energie, Nahrungsmitteln und Wohnkosten.

Viele der preistreibenden Effekte hätten sich aber in allen Räumen gleichermaßen gezeigt. So waren von den zunächst stark steigenden und dann wieder rückläufigen Energiepreisen alle Regionen betroffen. Auch die Steigerungen der Mieten und der Rückgang der Immobilienpreise verliefen zwischen den wirtschaftlich starken und schwachen Regionen sowie städtischen und ländlichen Kreisen weitgehend gleichförmig.

Bestandsmieten steigen geringer

Die Wohnungsmieten stiegen in den letzten Jahren laut IW im Vergleich zu den Nahrungsmitteln und Energiepreisen moderat. Zwar hätten die Angebotsmieten bei Neuvermietungen im Jahr 2023 um 5,8 und 2024 um 5,0 Prozent zugelegt. Die Bestandsmieten legten weniger zu. In laufenden Verträgen werden Mieten häufig nicht an das aktuelle Niveau angepasst. Der Preisaufschlag in den sieben Metropolen gegenüber dem Bundesschnitt habe sich von 46 Prozent 2022 auf die erwähnten 48 Prozent 2024 erhöht.

In den nächsten Jahren erwartet das IW weiter steigende Wohnungsmieten, vor allem in den Großstädten. , wo die Wohnungsmärkte weiter angespannt sind. Aktuelle Untersuchungen zeigten, dass die Angebotsmieten zwar nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren steigen. Der Anpassungsprozess der Mieten nach dem Zinssprung des Jahres 2022 sei mittlerweile weitgehend abgeschlossen. Die jüngsten Veränderungen am Markt und den Angebotsmieten würden aber voraussichtlich erst nach und nach auf die Bestandsmieten durchschlagen. Entsprechend sei zu erwarten, dass sich die Bestandsmieten in den angespannten Märkten in den nächsten Jahren stärker entwickeln als im Bundesdurchschnitt. Deshalb sei von einem weiteren Anstieg der regionalen Preisgefälle auszugehen.

Der Regional Preisindex basiert auf automatisierten Big-Data-Analysen frei zugänglicher Internetportale, von Rewe bis zu Verivox.