Absatz, Umsatz und Ergebnis sinken. Lanxess plant ein weiteres Sparprogramm, um 100 Millionen Euro einzusparen. Stellenstreichungen sind eine mögliche Maßnahme.
QuartalszahlenKölner Konzern Lanxess legt weiteres Sparprogramm auf

Von Köln-Deutz aus steuert Lanxess seine weltweiten Geschäfte.
Copyright: Nabil Hanano
Nach einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis im dritten Quartal legt der Kölner Spezialchemiekonzern ein weiteres Sparprogramm auf. Geplant seien zusätzliche Kostensenkungen im Volumen von 100 Millionen Euro, sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal.
Sparprogramm von 100 Millionen Euro geplant
Einzelheiten nannte er noch nicht. Die sollen im ersten Quartal des kommenden Jahres mitgeteilt werden. Stellenstreichungen schließt Zachert aber nicht aus, wenn er bei Personalreduzierungen auch zunächst auf die Fluktuation setzt. Wenn frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden, sinkt auch so der Personalbestand.
Auch bei der IT sieht Lanxess Einsparpotenzial. Details würden derzeit erarbeitet, Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern seien aufgenommen. Ein Teil der Einsparungen will Zachert aber bereits 2026 erzielen. Die anhaltende weltweite Nachfrageschwäche mache der gesamten Chemieindustrie und damit auch Lanxess weiter zu schaffen. „Wir richten unsere ganze Kraft weiter auf das, was wir beeinflussen können: Kosten senken, Prozesse und Strukturen effizienter machen und unsere Marktaufstellung optimieren“, so Zachert.
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Bestehendes Einsparprogramm wirkt bereits
Durch ein seit 2023 laufendes Sparprogramm erzielt Lanxess bereits jährliche Einsparungen von rund 150 Millionen Euro ab dem Ende des laufenden Jahres. Im August hatte Lanxess zusätzliche Optimierungen im Produktionsnetzwerk angekündigt, die ab Ende 2027 dauerhaft jährlich etwa 50 Millionen Euro einsparen sollen.
Zachert bekannte sich zu den deutschen Werken. „Mein Ziel ist es, die deutschen Werke zu verteidigen“, sagte er. In Deutschland und Europa sei die Energie-intensive Industrie und damit die Chemie aber in einer dramatischen Situation. Zachert zählt hohe Energie- und Bürokratiekosten auf. Zu zusätzlich drohenden höheren CO2-Abgaben komme ein starker Wettbewerbsdruck, weil China Lieferungen wegen der US-Zölle nach Europa umleite, und das zu Preisen, zu denen Lanxess in Deutschland nicht produzieren könne.
Nachfrageprobleme in Auto-, Bau- und Landwirtschaftsindustrie
Auch belaste die Nachfrageschwäche vor allem in der Auto- und Bauindustrie Lanxess sowie die aktuelle Schwäche in der Landwirtschaft. Im dritten Quartal sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 1,34 Milliarden. Das operative Ergebnis ging um 28 Prozent auf 125 Millionen zurück, der Nettogewinn fiel auf – 77 Millionen, nachdem es im Vorjahresquartal noch einen kleinen Gewinn gegeben hatte. Dabei liefen die Geschäfte für Lanxess vor einem Jahr auch schon nicht gut. An der Börse geriet die Aktie unter Druck.
