Eine Untersuchung von Allianz Trade zeigt, dass die von US-Präsident Donald Trump verhängten Einfuhrzölle vor allem US-Verbraucher und ausländische Exporteure treffen.
„Opportunistische Preiserhöhungen“US-Zölle belasten vor allem Verbraucher und Exporteure

In Deutschland drücken die Trump-Zölle den deutschen Exportüberschuss auf Tiefstand. (Symbolbild)
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Laut Allianz Trade tragen US-Unternehmen nur für weniger als ein Viertel (23 Prozent) der Produkte die höheren Kosten, während in 77 Prozent der Fälle die ausländischen Exporteure oder die US-Verbraucher die Zoll-Mehrkosten tragen müssen.
Besonders betroffen sind US-Importeure von Frühstückscerealien, Süßigkeiten und Milchprodukten, während die Exporteure ihre Verkaufspreise bei Tierfutter, Zucker, Papier, Snacks, Tiefkühlkost und Nudeln gesenkt haben, um die zusätzlichen Zollkosten zu absorbieren.

Die Preise für viele Produkte sind in den USA für die Endverbraucher stark gestiegen. (Symbolbild)
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Bei den meisten anderen Produkten zahlen die US-Verbraucher mehr - in vielen Fällen vermutet Allianz Trade zudem „zusätzliche opportunistische Preiserhöhungen von US-Unternehmen mit großer Preissetzungsmacht“. „Insbesondere bei Kaffee, Getränken, Unterhaltungselektronik, Bekleidung, Sportartikeln, Spielzeug und Schmuck sind die Endverbraucherpreise in den USA stärker gestiegen als die Importkosten“, erklärte Allianz-Experte Ano Kuhanathan.
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Preissteigerungen werden spürbar werden
Die Weitergabe der Zölle über Branchen und Produktsparten hinweg ist laut Allianz Trade „sehr ungleichmäßig verteilt“, wobei Großhändler im Vorteil sind und die Preiserhöhungen häufig weitergeben können. Trotz bisheriger kaum wahrnehmbarer Auswirkungen auf die Nachfrage rechnet der Experte damit, dass sich dies mit weiteren Preissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte ändern wird. Die Berechnungen des Kreditversicherers deuten darauf hin, dass das Wachstum der Einzelhandelsumsätze in den USA im kommenden Jahr auf knapp unter zwei Prozent sinken könnte.
US-Präsident Trump hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt ausgelöst, kündigte hohe Importaufschläge an und senkte sie dann vorübergehend, um Verhandlungen zu führen. Seit Anfang August gilt für EU-Waren etwa ein Satz von 15 Prozent auf fast alle Produkte. (afp)