Die Rheinenergie testet erfolgreich mit Partnern die Beimischung von Wasserstoff beim Betrieb von Erdgasturbinen. Das findet in Wien statt, die Rheinenergie verwendet aber den gleichen Turbinentyp in Köln-Niehl.
Einen ersten ErfolgIn einem Pilotprojekt in Wien ersetzt Wasserstoff Erdgas

Im Gas- und Dampfkraftwerk in Köln-Niehl produziert die Rheinenergie Fernwärme und Strom
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Dem Wiener Gas- und Dampfkraftwerk Donaustadt sind bei einem Betriebsversuch bis zu 15 Prozent Wasserstoff beigemischt worden. Die am Versuch beteiligten Unternehmen Rheinenergie, Wien Energie, Siemens und Verbund werteten das am Donnerstag als einen ersten Erfolg. Der Versuch läuft seit Mitte Juli. „Dass die Tests schon jetzt erste Erfolge zeigen, ist besonders erfreulich“, sagte der Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
In den kommenden Wochen würden weitere Tests durchgeführt, um mehr Daten zum Betriebsverhalten der Anlage zu sammeln, so die Unternehmen. Bis zum Frühjahr 2024 werten die Projektpartner die Daten im Detail aus. Ziel ist eine Zertifizierung dieser Gasturbinen für die Beimischung von bis zu 15 Volumenprozent Wasserstoff im Regelbetrieb. In einem Nachfolge-Projekt ist die Steigerung des Wasserstoff-Anteils auf rund 30 Volumenprozent geplant. Die Partner investieren rund zehn Millionen Euro in den Betriebsversuch.
Weltweit erster Test dieser Art
Dieser Betriebsversuch ist der weltweit erste dieser Art an einer kommerziell genutzten Gas- und Dampfturbinen-Anlage in dieser Leistungs- und Effizienzklasse. Von dem in Wien eingesetzten Gasturbinenmodell sind allein in Europa über 115 Anlagen im Einsatz, weltweit sogar über 360. In Köln betreibt Rheinenergie eine solche Anlage in Niehl. „Die Wasserstoff-Beimischung, später dann eine Komplett-Umstellung, ist ein Meilenstein auf unserem Weg zur Wärmewende in Köln“, sagte Rheinenergie-Chef Andreas Feicht. Die heute noch auf Erdgas basierenden Anlagen für Wärme und Strom seien das Rückgrat der Fernwärme für Zigtausende von Menschen und für viele Betriebe in Köln. Für die Transformation dieser Anlagen könne das Unternehmen durch die intensive Zusammenarbeit in Wien viele wertvolle Erkenntnisse dafür gewinnen.
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Seit Mitte Juli und noch bis Mitte September werden an rund zehn Testtagen unterschiedliche Mengen an Wasserstoff beigemischt. Gestartet haben die Partner mit fünf Volumenprozent Wasserstoff, dieser Anteil wurde schrittweise auf bis zu 15 Volumenprozent angehoben. An einem Testtag wird in der Früh der Wasserstoff in großen Transportcontainern am Anlagenstandort angeliefert und bei der eigens eingerichteten Übergabestation angeschlossen. Von dort fließt der Wasserstoff über Hochdruck-Rohrleitungen und eigens errichtete Wasserstoffinfrastruktur in die Gasturbine.
Wasserstoff ist ein Hoffnungsträger für die Energiewende. Wird er als sogenannter „grüner“ Wasserstoff unter Verwendung von erneuerbarer Energie erzeugt, ist er gänzlich klimaneutral.