Umstrukturierung beim AutobauerFord baut seinen Vertrieb in Europa um

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Köln – Ford bündelt Vertrieb und Marketing für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Betreut werden die drei Märkte künftig von Köln aus, und die Gesamtverantwortung übernimmt Hans-Jörg Klein, der als Geschäftsführer der Ford-Werke bislang schon den Vertrieb in Deutschland gesteuert hatte. Das berichten Händler, die jetzt informiert wurden. Ford bestätigte auf Anfrage, dass es eine gemeinsame Marketing- und Vertriebsorganisation für Deutschland, Österreich und die Schweiz geben werde. Vergleichbare Zusammenlegungen gebe es auch in anderen ausgewählten Märkten, in denen Ford tätig ist, teilte der Autobauer weiter mit. In Deutschland verkaufte Ford im abgelaufenen Jahr 252 323 Neuwagen, in Österreich kamen rund 20 000 neue Ford-Pkw auf die Straßen, in der Schweiz 15 000.

Die Ford-Organisationen in den drei Ländern haben auch in der Vergangenheit schon eng zusammengearbeitet. Jetzt sollen Backoffice-Tätigkeiten gebündelt und vereinheitlicht werden, auch um die Arbeit effizienter zu machen. Gleichzeitig sollen sowohl die Kundenbeziehungen als auch die Zusammenarbeit mit den Händlern verbessert werden. Die Länderbüros in Wien und im Kanton Zürich bleiben bestehen. Sie sind für den Außendienst und damit für Händler- und Kundenbeziehungen verantwortlich. Unterstützt werden sie von Fachabteilungen in Köln. Dadurch dürfte der Standort am Rhein gestärkt werden und gleichzeitig die hier sitzende Marketingabteilung von Ford-Deutschland.

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Die Steigerung der Effizienz ist Teil des laufenden Umbauprogramms bei Ford in Europa, mit dem die Ebit-Marge rasch auf sechs Prozent gesteigert werden soll, nachdem Ford für das abgelaufene Jahr hier einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 398 Millionen Dollar ausgewiesen hat. Ford müsse fitter und agiler werden, hatte das Unternehmen im Dezember bereits mitgeteilt und das im Januar bekräftigt. Auch Struktur- und Personalkosten sollen reduziert werden.

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Massiver Stellenabbau angekündigt

Mitte März hatte Ford einen massiven Stellenabbau in Deutschland angekündigt. Gestrichen werden 5400 Stellen. 1600 fallen in Saarlouis weg, wo auf einen Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt wird, etwa 3800 in Köln. Ford bietet Abfindungen und Frühverrentungen an, um den Abbaus sozialverträglich zu gestalten. Im Sommer soll Bilanz gezogen werden, wie die Angebote angenommen werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Mai 2022 in Deutschland ausgeschlossen.

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