Köln/BonnVerdi legt den Flughafen lahm

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Ein Streikender am Flughafen Köln/Bonn trägt eine gelbe Weste mit der Aussage: "Mehr Geld, mehr Wert!"

Ein Streikender am Flughafen Köln/Bonn trägt eine gelbe Weste mit der Aussage: "Mehr Geld, mehr Wert!"

148 Passagierflüge sollten am Freitag in Köln/Bonn starten oder landen. Doch Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi werden den Verkehr zum Erliegen bringen.

Im Verlauf des Donnerstags tauchte immer mehr rote Farbe auf der Übersicht der Starts und Landungen des Flughafens auf. „Annulliert“ hieß es immer häufiger auf dem Flugplan. Andere Flüge wurden zu anderen Airports umgeleitet. Ein Dutzend Starts waren am Donnerstagnachmittag noch nicht gestrichen. Und ob die stattfinden war nicht sicher.

Die Gewerkschaft Verdi hatte am Mittwoch zum einen die Beschäftigten in der Passagierkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle am Frachtbereich zum Warnstreik aufgerufen. Auch die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, das sind die Bodenverkehrsdienste, die sich etwa um das Be- und Entladen der Flugzeuge kümmern, sind im Rahmen der Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst zur ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Aufgrund von Schichtdiensten streiken die Bodenverkehrsdienste und die Kontrolleure vor dem Frachtbereich bereits ab Donnerstagnacht von 22 Uhr bis am Freitag um 24 Uhr. Bei den Fluggastkontrollen ruht laut Verdi von Freitagmorgen um 6 Uhr bis Samstagmorgen um 7 Uhr die Arbeit.

Flughafen erwartet massive Auswirkungen

Dass das massive Auswirkungen auf den Flugbetrieb haben würde, hatten Flughafen bereits am Mittwochabend mitgeteilt: „Passagiere werden dringend gebeten, sich vor der Anreise an den Flughafen bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter über den Status ihres Fluges zu informieren.“ Geplant waren am Freitag insgesamt 148 Passagierflüge – 75 Starts und, 73 Landungen.

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„Gemeinsam geht mehr, daher gehen die Beschäftigten zusammen in den Streik. Der Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber ist nötig, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde“, betonen die beiden Gewerkschaftssekretäre Frank Michael Munkler und Özay Tarim. Bei den Mitarbeitenden der Personen- und Warenkontrolle, die bei privaten Unternehmen angestellt sind, geht es um Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden.

Verdi erwartet hohe Streikbeteiligung

Tarim rechnet mit einer hohen Streikbeteiligung wie bei einem ersten Warnstreik vor knapp drei Wochen. Damals waren fast alle der 136 Starts und Landungen ausgefallen. Bestreikt werden auch die Flughäfen in Düsseldorf, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel bezeichnete Dauer und Umfang der Arbeitsniederlegungen als unverhältnismäßig. 

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