AbwehrtricksWarum es eine ganz schlechte Idee ist, Wespen wegzupusten

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Wespe_dpa

Wespen lieben alles Süße. Daher fliegen sie im Sommer auch total auf Marmeladenbrote in der Küche.

Hilpoltstein – Es summt derzeit überall. Egal wo wir uns im Freien aufhalten, die Wespen sind schon da. Wer draußen grillt, im Freibad ein Eis isst oder einfach nur im Garten ein gutes Buch lesen möchte, wird von Wespen gestört. Warum sind in diesem Sommer eigentlich so viele Wespen unterwegs?

Trockenheit und Hitzewelle sorgen für beste Voraussetzungen für Wespen

Einer der Gründe für die hohe Zahl an Wespen ist die anhaltend extreme Hitzewelle. Die sogenannte Schafskälte im Juni, die in früheren Jahren oft einen Rückschlag für die Populationen bedeutete, blieb 2018 weitgehend aus. Auch Überflutungen gab es in den meisten Regionen nicht.

Die Nester konnten nach Nabu-Angaben unter diesen Bedingungen groß und stark werden, so dass viele Tiere erfolgreich durchkamen. Julian Heiermann, Zoologe und Insektenexperte beim NABU Naturschutzbund in Berlin, spricht von einem regelrechten „Wespenjahr“. Die „klimatischen Bedingungen sind günstig“, sagt er. Die Wespen lieben Trockenheit. Das Aufkommen sei daher größer, genaue Zahlen gebe es aber nicht.

Wespen auf gar keinen Fall wegpusten

Doch wie kann man sich vor den Insekten schützen? Besser nicht dem Reflex nachgeben, Wespen zu verscheuchen, wenn sie um einen kreisen oder am Essen naschen wollen: Auf gar keinen Fall sollte man Wespen anpusten, um sie zu vertreiben. Denn: Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffsstimmung.

Besser: Wespen mit Wasser aus Sprühflasche täuschen

Was laut  Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) viel besser hilft und die Tiere nicht in Alarmbereitschaft versetzt: Wenn man sie mit einem Wassernebel ansprüht.

Dann verziehen sich die Wespen ganz friedlich.

Dazu reicht zerstäubtes Wasser aus der Sprühflasche. Dabei bedient man sich eines psychologischen Tricks: Gibt man einen Wassernebel in Richtung Wespe ab, denkt diese, es fange an zu regnen,. Daraufhin folgt sie ihren Instinkten und  flüchtet in ihr Nest.

Allerdings sollte man aus Tierliebe nur Wasser benutzen – und bereits zum Putzen verwendete Sprühflaschen gut von Rückständen von Fensterreiniger oder anderen reizenden Flüssigkeiten befreien. Diese können den Tieren ernsthaft schaden.

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Wespennest mit brauner Papiertüte kopieren 

Ein weiterer Trick gegen Wespen: Sie mit ihren eigenen Waffen schlagen und mit einer braunen Papiertüte ein „Wespen-Netz“ kopieren und aufhängen. Die Tiere sind sehr territorial und werden annehmen, dass dort schon das Revier eines anderes Nests ist und verschwinden.

(sar / mit dpa)

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