Kantine in NiehlBei der Magazin-Party in der Kult-Location wird Open-Air gefeiert

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Kantine draußen

Die Kantine ist sie inklusive Outdoor-Dancefloor in Niehl zu Hause.

Köln – Wir waren die Ersten“, sagt Andreas May-Johann und in seiner Stimme schwingt ein bisschen Stolz mit. Schon in der 1990er Jahren hatten er und seine Mitstreiter der „Kantine“ erkannt, dass auch Leute jenseits der 30 Spaß am Tanzen haben. Sie schufen das Ü30-Partyformat „My Generation“, das bis heute jeden Mittwoch erfolgreich läuft – ununterbrochen seit den Anfängen der Kölner Kult-Location vor fast 30 Jahren.

Tanzen! Die Magazinparty

Freitag, 7. Juni , 21 Uhr Kantine, Neusser Landstraße 2, Köln Tickets: 13 Euro im VVK www.koelnticket.de 15 Euro an der Abendkasse

Als sich Ende der 1980er Jahre die Deutsche Bahn endgültig von dem Eisenbahnwerk in Nippes zurückzog, richteten sich in den freigewordenen Gebäuden Künstler und verschiedene Betriebe als „Zwischennutzer“ ein. Der Trägerverein „Zug um Zug e.V.“ holte das denkmalgeschützte Holzgebäude des Worringer Bahnhofs nach Nippes und baute außerdem in leerstehenden Hallen verschiedene Handwerksbetriebe auf und startete soziale und ökologische Initiativen.

Klassik, Kölsch und Pop an einem Ort

Daneben entwickelte sich „Die Kantine“ (untergebracht in der ehemaligen Eisenbahner-Kantine ) zu einer gefragten Location für kulturelle Veranstaltungen. „Wir wollten ein bezahlbares Kulturprogramm auf die Bühne bringen“, erzählt May-Johann. Auf dem Programm stand etwa Mozarts Oper „Die Entführung aus dem Serail“ genauso wie Konzerte von Alanis Morisette, Fanta 4, den Ärzten oder Brings, die 2000 ihre „Superjeilezick“ in der Kantine vorstellten.

kantine konzert

Seit dem allerersten Tag Kantinen-Stammgast ist Köbes Underground.

Von Anfang an bis heute fester Programm-Bestandteil der Tanz in den Mai mit Stunksitzungsband Köbes Underground. Und schon zur Fußball-WM 1994 gab’s im Kantinen-Biergarten ein Public Viewing –auch das eine Köln-Premiere. Mit einem weinenden Auge kam 2003 der Umzug vom Gelände des alten Eisenbahnwerks, weil dort Wohnungen entstehen sollten. Ein neues Zuhause fand sich auf einem Industriegelände an der Neusser Landstraße.

Mehr Möglichkeiten in neuem Zuhause

Mitgenommen nach Niehl haben die Kantinen-Betreiber neben dem alljährlichen Köbes Underground-Konzert auch ein altes Rednerpult. „Das stand schon in der alten Kantine . Willy Brandt hat davon zu den Eisenbahnern gesprochen“, erzählt May-Johann. Heute wird es als kleine Reminiszenz an früher bei Veranstaltungen in den Eingangsbereich der Kantine geschoben.

kantine alt

Die Kantine ist in den 1990ern auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahnwerks in Nippes entstanden.

An ihrem neuen Zuhause schätzen die Betreiber, dass es ihnen mehr Möglichkeiten eröffnet. Neben einer großen Halle für 1000 Besucher, biete der kleinere Yard-Club die Chance, auch junge Künstler auftreten zu lassen. Inzwischen stehen 150 Konzerte pro Jahr auf dem Kantinenprogramm. Daneben wurde in den vergangenen Jahren in die Gestaltung des Außengeländes mit Biergarten und überdachtem Outdoor-Dancefloor investiert. Das Team der Magazinparty freut sich, nächsten Freitag zu Gast sein zu dürfen.

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