Am Sonntag in Kölner InnenstadtRechte rufen zu pro-russischer Demo in Köln auf

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Teilnehmer des Autokorsos am 27. März fahren über den Bertha-von-Suttner-Platz. (Archivfoto)

Köln – Die Innenstadt wird am kommenden Sonntag Schauplatz einer pro-russischen Großdemonstration werden, die zudem von rechten Gruppierungen beworben wird. Die Kundgebung richtet sich „gegen Krieg und Waffenlieferungen an die Ukraine“. Gefordert werden aber auch „bezahlbare Energie und Lebensmittel“ sowie die „Aufhebung jeglicher Impfpflicht“. Die Initiative „Köln gegen Rechts“ hat zu einer Gegenkundgebung aufgerufen.

Nähe der Anmelderin zu rechten Kreisen

Angemeldet wurde die Hauptdemonstration laut Polizei von einer Privatperson, die in diesem Jahr bereits mehrfach ähnliche Kundgebungen organisiert hat – so etwa einen Autokorso von Köln nach Bonn und eine Fahrt zum Gremberger Wäldchen, wo ein Mahnmal an gefallene russische Soldaten erinnert. „Menschen aus ganz Deutschland werden kommen“, sagte die Anmelderin am Wochenende beim Sommerfest eines rechtsgerichteten Magazins. Ihr Ziel sei „die Freundschaft zwischen Russland und Deutschland“, rief sie den Besuchern zu.

Beworben wird die Kundgebung in Köln auch von der rechtsgerichteten Bewegung „Aufbruch Leverkusen“, zu deren Vorstand auch der einstige „Pro Köln“-Chef Markus Beisicht gehört. Auf „Telegram“ wird die Kundgebung laut Polizei mit dem Slogan „Deutschland, wach auf“, beworben, der stark an die verbotene SA-Parole „Deutschland erwache“ erinnert. Mit etwa 2000 Teilnehmenden rechnet die Veranstalterin.

Mehrere Hundertschaften sollen eingesetzt werden

Die Polizei wird das Demonstrationsgeschehen mit einem Großaufgebot begleiten, mehrere Hundertschaften der Bereitschaftspolizei sollen angefordert werden. Derzeit wird mit etwa 100 Gegendemonstranten gerechnet, die sich um 11 Uhr am Kurt-Hackenberg-Platz treffen wollen. Deren Kundgebung ist bis 13 Uhr geplant. Um 14 Uhr beginnt die pro-russische Kundgebung auf dem Roncalliplatz, der anschließende Demonstrationszug soll quer durch die Altstadt verlaufen, dann zur Cäcilienstraße, Neumarkt, Magnusstraße und wieder zurück Richtung Dom.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Initiative „Köln gegen Rechts“ zeigt sich alarmiert. „Wir werden nicht zulassen, dass Markus Beisicht wieder Fuß in Köln fasst und uns den rechtsextremen Rattenfängern in den Weg stellen“, kündigte deren Sprecher Klaus Lober an. Inhaltlich und auch personell vollzieht sich derzeit ein wilder Mix zwischen rechten und pro-russischen Strömungen. Beim Sommerfest des rechten Magazins war beispielsweise auch Martin Sellner zu Gast, Mitglied der Identitären Bewegung aus Österreich. Er gilt als führende Figur der neuen Rechten in Deutschland.

Rundschau abonnieren