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Auf dem Heumarkt in KölnMai-Kundgebung mit Ingo Appelt und Lupo

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Auch in diesem Jahr lädt der DGB wieder zur Mai-Kundgebung auf den Kölner Heumarkt (Archivbild)

Köln – Der Name Semih Yalzin wird nicht vielen Menschen geläufig sein, der Mann ist deutscher Betriebsratschef des Lieferdienstes Lieferando. Oder Lena Marie Snelting, sie absolviert ein duales Studium zur Klinischen Pflege und gehört zur Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) der Uniklinik. Beide werden am „Tag der Arbeit“ bei der traditionellen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf der Bühne das Wort ergreifen. „Der 1. Mai wird dieses Mal völlig anders ablaufen. Wir haben entschieden, dass dieses Jahr die Basis spricht“, sagt Dr. Witich Roßmann, Vorsitzender des Kölner DGB.

Im Zeichen des Ukraine-Krieges

Roßmann wird am Sonntag die Demonstration der Gewerkschaften um 12 Uhr auf dem Hans-Böckler-Platz vor dem DGB-Gebäude eröffnen. Ab 13 Uhr folgen auf dem Heumarkt Gesprächsrunden, der Kabarettist Ingo Appelt tritt auf, die Band Lupo macht Musik. Die Kundgebung steht ganz im Zeichen der Kriegsfolgen, denn spätestens an der Tankstelle kann derzeit jeder die Auswirkungen der Krise spüren.

In diesem Jahr stehen zahlreiche Tarifrunden an, die Erzieherinnen und Erzieher streiten aktuell für mehr Geld, die IG Metall hat jüngst satte 8,2 Prozent mehr Lohn gefordert. „Wir werden nachhaltige Inflationsausgleiche in der Tarifpolitik einfordern. Dies wird zu Auseinandersetzungen in den kommenden Monaten führen, ist sich Roßmann sicher.

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Zur Mai-Kundgebung gehört dieses Mal auch eine Rikscha-Tour zu Orten, an denen Menschen auch an Feiertagen arbeiten müssen. Die Tour endet um 14.30 Uhr an der Uniklinik mit einem Treffen von Pflegekräften, die dann gerade die Frühschicht hinter sich gebracht haben werden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker betonte am Donnerstag im Rathaus die „gute Zusammenarbeit“ mit den Arbeitnehmervertretungen.

Die Herausforderungen für Industrie und Arbeitsmarkt sind derzeit groß, die Energiewende ist in vollem Gange, in vielen Bereichen fehlen Fachkräfte. „Wir wollen auch die Voraussetzungen schaffen, Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren“, so Reker. Kölns DGB-Chef Roßmann legt Wert darauf, „Flüchtlinge nicht als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen“. Hier seien Betriebsräte und Gewerkschaften gefordert. (tho)