Die Stadt Köln sucht einen Betreiber für ein Museumscafé in zentraler Innenstadtlage. Es stand mehr als fünf Jahre lang leer.
Nach fünf Jahren LeerstandKöln sucht Betreiber für Museumscafé im MAKK

Das frühere Café im Innenhof des Museums für Angewandte Kunst in Köln (Archivbild)
Copyright: Michael Holtmann
Der Innenhof des Museums für Angewandte Kunst (MAKK) ist eine Oase der Ruhe inmitten der Innenstadt und war früher ein Geheimtipp für alle, die nur einen Steinwurf vom Trubel der Hohe Straße entfernt eine Kleinigkeit essen und trinken wollten. Jahrelang war dieser verborgene Ort verwaist, nun hat die Stadt einen neuen Anlauf unternommen, das gastronomische Angebot wiederzubeleben.
Gastronom Michael Holtmann hatte im Museum 13 Jahre lang ein Café betrieben, in der warmen Jahreszeit standen die Tische im Innenhof – mit Blick auf die Minoritenkirche und den mittelalterlichen Kreuzgang des früheren Minoritenklosters. Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete das lauschige Plätzchen gar als einen der schönsten Orte Kölns.
Seit Holtmanns Pachtvertrag im März 2020 ausgelaufen war, stand das Café leer. Die Suche nach einem Nachfolger war seinerzeit erfolglos geblieben, dann kam die Corona-Pandemie.
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Bewerbungsfrist für Museumscafé läuft bis 28. Juli
Nach mehr als fünf Jahren hat die Stadtverwaltung Ende Juni eine Ausschreibung für eine neue Museumsgastronomie veröffentlicht. Bewerbungen können bis zum 28. Juli eingereicht werden. Die Einrichtung stehe „komplett zur Verfügung“, die Inbetriebnahme des Gastronomiebetriebs werde „seitens des MAKK vorangetrieben“, heißt es aus dem Kulturdezernat.
Tatsächlich ist im Museum bereits eine neue Theke aufgebaut. Ein Schild weist Besucher darauf hin, dass hier das neue Café entstehen wird. „Seien Sie gespannt.“ In der Ausschreibung wird betont: „Der herausragende und zentral in der City von Köln gelegene Museumsbau des Kölner Architekten Rudolf Schwarz von 1957“ – hier war ursprünglich das Wallraf-Richartz-Museum untergebracht – sei „ein attraktiver Veranstaltungsort mit einem beeindruckenden Treppenhaus, dem repräsentativen und neu renovierten Overstolzen-Saal (mit 250 Sitzplätzen) und dem bezaubernden Innenhof.“ Das MAKK sei mit seiner Kunsthandwerk-Sammlung vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert in NRW einzigartig und biete „ein facettenreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm für eine diverse Gesellschaft“. Das Pachtobjekt umfasst demnach einen 140 Quadratmeter großen Gastronomiebereich im Souterrain sowie 150 Quadratmeter Außengastronomiefläche im Innenhof sowie einen zehn Quadratmeter großen Lagerraum.
Pachtvertrag über drei Jahre plus Verlängerungsoption geplant
Der Pachtvertrag soll zunächst für drei Jahre geschlossen werden, eine Verlängerung ist möglich. Die Verpachtung erfolgt direkt durch die Stadt und provisionsfrei, beim Gastronomieangebot gibt es allerdings ein paar Einschränkungen. Da der Thekenbereich über keine Abluftsysteme verfügt, ist weder kochen, noch braten erlaubt, frittieren erst recht nicht.
Gläser, Besteck und Porzellan muss der künftige Betreiber selbst mitbringen. Ihm werden aber 24 „qualitätsvolle und designrelevante“ Tische, 64 Stühle sowie vier große Sonnenschirme zur Verfügung gestellt, „die 2023 angeschafft wurden“. Laut Ausschreibung kamen in den Jahren vor der Pandemie bis zu 90.000 Besucher pro Jahr ins Museum. Aufgrund der laufenden Renovierungsmaßnahmen seien es jetzt im Schnitt 50.000 pro Jahr.