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Briefwahl in Köln4000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Einsatz

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Alle Hände voll zu tun hatten die Helfer im Briefwahlzentrum in der Messe in Deutz.

Alle Hände voll zu tun hatten die Helfer im Briefwahlzentrum in der Messe in Deutz.

Bei der Kölner Stichwahl zum Oberbürgermeister beteiligten sich 32,38 Prozent per Briefwahl. Viertausend Wahlhelfer unterstützten die Auszählung.

Traditionell liegt die Wahlbeteiligung im zweiten Wahlgang niedriger als bei der vorangegangenen Hauptwahl – bei der Kölner Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt lag sie um 11 Uhr bei 11 Prozent. Diese sehr kölsche Dopplung war allerdings nur eine Momentaufnahme, denn auch dieses Mal standen den Wählern die Möglichkeiten von Brief- und Direktwahl zur Verfügung und viele hatten sie wieder genutzt: Insgesamt hatte die Stadt Köln für gut 262.000 Kölner Wahlberechtigte Briefwahlunterlagen erstellt und verschickt – bei etwa 808.000 wahlberechtigten Kölner Bürgern entspricht dies bereits einem Anteil von 32,38 Prozent.

Dieser lag damit auf einem ähnlich hohen Niveau wie bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen. Der kurze Zeitraum zwischen Haupt- und Stichwahl war auch dieses Mal wieder eine Herausforderung, denn bis zum Mittwoch vor dem Wahlsonntag waren erst gut 38.000 Wahlbriefe wieder bei der Stadt eingetroffen. Erfahrungsgemäß erhöhen sich die Eingangszahlen kurz vor dem Wahltermin deutlich.

Zur Auszählung hatte die Stadt daher in den Hallen der Koelnmesse das Briefwahlzentrum aufgebaut, während die Aufbau-Arbeiten für die Lebensmittelmesse Anuga bereits im vollen Gange waren. Stadtdirektorin Andrea Blome, die wieder als Wahlleiterin fungierte, bedankte sich daher auch bei den Verantwortlichen der Messe dafür, dass sie ihre Räumlichkeiten dennoch erneut zur Verfügung gestellt hatten.

Denn auch, wenn es dieses Mal „nur“ um die Wahl zwischen zwei Kandidaten ging, beschäftigte die Auszählung der Wahlbriefe wieder eine beeindruckende Zahl von Menschen: Gut 4000 ehrenamtliche Wahlhelfer kamen dieses Mal zum Einsatz, die über drei Gebäude des Messekomplexes verteilt waren und von etwa 250 städtischen Mitarbeitern unterstützt wurden.

Stadtdirektorin Andrea Blome begrüßte die Helfer

Zum offiziellen Start der Auszählung wurden die wartenden Helfer von Blome begrüßt, die ihnen nicht nur für ihren Einsatz dankte, sondern den Kölner Wählern auch ein Lob aussprach. Blome hatte erst am Freitag eine Auszeichnung entgegennehmen dürfen: nämlich für den Wahlkreis Köln II, der bei der Bundestagswahl im Frühjahr mit 88 Prozent bundesweit die höchste Wahlbeteiligung erreicht hatte.

Geehrt wurden auch dieses Mal die jüngsten und ältesten Wahlhelfer – den Status des „Nesthäkchens“ teilten sich dieses Mal Nathan Löwen und Lilian Schmitz, die erst im August ihren 16. Geburtstag gefeiert hatten. „Vielen Dank für ihren Einsatz für die Demokratie, wir hoffen, dass wir sie auch bei vielen künftigen Wahlen hier wieder begrüßen dürfen“, dankte Blome den Nachwuchshelfern. Die älteste Teilnehmerin musste Blome daran nicht erinnern: Elisabeh Heimig, die mit 88 Jahren an der Spitze der Alterspyramide stand, hatte bereits vor zwei Wochen bei der Kommunalwahl bei der Auszählung der Stimmen geholfen.

Blome bat auch diejenigen nach vorne, die am Tag der Auszählung ihren Geburtstag feierten, wie etwa Pascal Virnich: Er wurde an diesem Wahlsonntag 21 Jahre alt. Als Blome die Geburtstagskinder verlas und auf die Bühne bat, gaben die versammelten Wahlhelfer im Saal spontan ein Geburtstagsständchen zum Besten .

Viele der Helfer waren schon vor zwei Wochen dabei gewesen, aber längst nicht alle – für manche war es auch die Premiere, wie etwa für eine 52-Jährige aus Vogelsang. „Ich habe selbst per Brief gewählt, weil ich ja wusste, dass ich heute hier sein würde“, sagte sie.