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Öffentliche NeuauszählungLohmarer Wahlamt prüft nach AfD-Eingabe das knappe Ergebnis im Stimmbezirk V

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Im Lohmarer Ratssaal wurde ein Stimmbezirk öffentlich neu ausgezählt.

Nach sechs Eingaben von der AfD wurde der Stimmbezirk Lohmar V neu öffentlich ausgezählt. Mit nur einer Stimme hatte die CDU-Kandidatin vorn gelegen.

Zahlreiche Bürger, Presse, Funk und Fernsehen verfolgten die Neuauszählung im Lohmarer Rathaus. Das Ergebnis im Stimmbezirk V war denkbar knapp.

Pünktlich um 9 Uhr wurden die ersten braunen Umschläge geöffnet, um 9.19 Uhr verkündete Wahlleiter Bernhard Esch das Ergebnis: Das Direktmandat im Stimmbezirk Lohmar V hat Doris Kyri von der CDU gewonnen, auf die 170 Stimmen entfielen. Denkbar knapp lag mit 169 Stimmen der AfD-Kandidat Dominik Ebenberger hinter ihr.

Damit bestätigte die Neuauszählung im Rathaus am Mittwoch, 12. November, die erste Auszählung am Wahlabend, Sonntag, 14. September.  Sechs Eingaben hatten nach der Kommunalwahl die Stadt aus den Reihen der AfD erreicht.

In Lohmar ging es um ein Direktmandat

Auch in Neunkirchen-Seelscheid wurde nach einer AfD-Beschwerde ein Stimmbezirk neu ausgezählt. Dabei ging es um vertauschte Stimmen, diejenigen der AfD waren der FDP zugeschlagen worden - und umgekehrt. An der Sitzverteilung im Gemeinderat änderte das nichts.

Auch in Lohmar wäre es nach Auskunft der Stadtverwaltung zu keiner Verschiebung gekommen, wenn die AfD das Ratsmandat geholt hätte. Die konstituierende Ratssitzung fand einen Tag später statt. 

Fast alle Parteien hatten Vertreter zur Neuauszählung geschickt, Kyri war nicht anwesend. Ein Vertreter der AfD stand direkt den vier Rathausbediensteten, zwei Frauen und zwei Männer, aus dem Wahlamt gegenüber und machte sich Notizen.

Die Stimmen jeder Partei befanden sich in zwei Umschlägen, jeweils einer aus dem Wahlbüro und einer für die Briefwahl in diesem Bezirk in Lohmar-Ort. Die ungültigen Stimmzettel in zwei extra Umschlägen, einmal fünf, einmal zwei, wurden auch in Augenschein genommen.

Ebenso wie jene, die unter besondere Vorkommnisse einsortiert waren: Ein Bürger hatte zum Beispiel zwei Bürgermeisterkandidaten angekreuzt (für die Bürgermeisterwahl ungültig), aber nur einen Wahlkreiskandidaten (gültig); ein anderer kein Kreuzchen für den Landrat gemacht, die anderen aber korrekt gesetzt (gültig).    

Auf dem Tisch liegen brauen Umschläge und rosafarbene Wahlzettel.

Jede Partei hat zwei, nach der ersten Auszählung verschlossene Umschläge. Diese wurden aus dem Rathauskeller geholt und im Ratssaal geöffnet.

Ausgezählt wurden nicht nur die CDU- und die AfD-Stimmen, sondern auch die Kreuzchen für die Grünen, SPD, UWG und FDP. Alles korrekt. Im Übrigen schriftlich addiert - nicht mit dem Taschenrechner - und mit dem Bleistift notiert.

Auch wenn er das Direktmandat nicht holte, zieht Ebenberger trotzdem in den Stadtrat ein, über die Liste, die bis zum Listenplatz sechs gezogen hat. Er stand auf Platz fünf.