Abo

Frankfurt-SpielFC erstattet nach Vandalismus Anzeige gegen Unbekannt

3 min

Toiletten nach dem Spiel Köln gegen Frankfurt

Mutmaßlich Frankfurter Fans haben beim Heimspiel des FC die Gästetoilette zerstört und Handtuchhalter angezündet. Das Zerstören von Stadion-WCs scheint ein Trend unter randalierenden Fans zu sein.

Das Heimspiel des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt endete nicht nur mit einem offenen Feuer im Stadion, sondern auch mit einer komplett verwüsteten Gästetoilette. Fotos, die auf der Plattform X veröffentlicht wurden, zeigen das Ausmaß des Vandalismus am Samstagabend. Mutmaßlich waren es Eintracht-Anhänger, die die Spiegel der Toilette im Gästeblock beschmierten und die Handtuchhalter in Brand setzten.

Am Montag sollte es eine Begehung der Kölner Sportstätten GmbH geben, die das Stadion an den FC vermietet, um alle Schäden zu erfassen. Der Fußballclub muss als Veranstalter für den entstandenen Schaden aufkommen - in den beschädigten Toilettenanlagen, sowie für Schäden, die eventuell durch Feuer, Pyrotechnik oder Raketen im Stadion entstanden sind. Zu der Höhe der Schadenssumme war am Montagabend noch nichts zu erfahren. Es komme jedoch regelmäßig zu Schäden im Gästebereich, so ein Sprecher auf Nachfrage. Man werde selbstverständlich Anzeige gegen Unbekannt erstatten.

Meterhohe Rauchfahnen: Ein Banner von Frankfurter Fans soll in Brand geraten sein.

„Wir verurteilen gesundheitsgefährdende und vandalische Aktionen und befinden uns mit Eintracht Frankfurt sowie den Sicherheitsträgern in engem Austausch, um die Vorfälle konsequent aufzuarbeiten“, teilte der 1. FC Köln mit. „Unser Ziel ist es stets, entschieden gegen jede Form von Gewalt vorzugehen und ein sicheres Stadionerlebnis zu gewährleisten.“ Auch am späteren Samstagabend sorgten Frankfurter Fußballfans für einen Einsatz der Polizei nahe Köln: Auf dem Rasthof Siegburg-West an der A3 kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Fußballfans aus Stuttgart und Frankfurt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, es gab einen Verletzten.

1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt: Feuer im Gästeblock

Nach Abpfiff der Partie am Samstag war im Gästeblock, in dem sich die Frankfurter Fans befanden, ein Feuer ausgebrochen. Meterhohe, schwarze Rauchschwaden waren zu sehen. Offenbar waren Banner der Eintracht-Fans in Brand geraten. Schon zuvor waren in beiden Fan-Lagern Bengalos gezündet worden, Frankfurter Fans schossen Feuerwerksraketen ab, sodass das Spiel sogar unterbrochen werden musste (wir berichteten). Vor dem Einsatz von Pyrotechnik wurde bereits im Stadion gewarnt - er sei erwartbar gewesen. Zu der Frage, wieso überhaupt so viele Pyrotechnik ins Stadion gelangen konnte, teilte der Club mit: „Wir prüfen kontinuierlich, wie wir die Sicherheit für alle Stadionbesucher weiter verbessern können, ohne das Stadionerlebnis für die überwältigende Mehrheit friedlicher Fans unverhältnismäßig einzuschränken“, so der FC.

Wir prüfen kontinuierlich, wie wir die Sicherheit für alle Stadionbesucher weiter verbessern können, ohne das Stadionerlebnis für die überwältigende Mehrheit friedlicher Fans unverhältnismäßig einzuschränken.
1. FC Köln

Köln ist kein Einzelfall: Das Zerstören von Stadiontoiletten scheint ein Trend unter randalierenden Fans zu sein. Im Internet findet man Bilder von komplett auseinandergenommenen WC-Räumen aus Fußballstadien in Rostock, Nürnberg, Dortmund oder Saarbrücken: Herausgerissene Waschbecken, zertrümmerte Urinale und mit Aufklebern versehene Spiegel - nach dem Besuch einiger gegnerischen Mannschaften scheint das nicht unüblich zu sein. Der Grund ist vermutlich, dass es in den Toiletten keine Videoüberwachung gibt und sich die Fans dort unbeobachtet fühlen. Rund um den Vandalismus auf den Stadiontoiletten sind aber auch schon kreative Ideen entstanden: Bei einem Spiel des FC St. Pauli gegen Rostock lobte 2024 ein Hersteller mobiler Toiletten eine Prämie aus. Für jedes Klo, das von den Fans nicht zerstört werde, wollte das Unternehmen 100 Euro an die Jugendabteilung des FC Hansa spenden.