Energiekrise in KölnStadt will auf Eisbahn am Ebertplatz verzichten

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Die Eisbahn auf dem Ebertplatz war bei Kindern und Familien beliebt. Die Stadt hält sie derzeit für nicht vertretbar.

Die Eisbahn auf dem Ebertplatz war bei Kindern und Familien beliebt. Die Stadt hält sie derzeit für nicht vertretbar.

Köln – Die beliebte Eisbahn auf dem Ebertplatz soll es im kommenden Winter angesichts des Ukraine-Kriegs nicht geben. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise „ist die Umsetzung einer städtischen Eisbahn auf dem Ebertplatz in der Wintersaison 2022/2023 nicht vertretbar“, erklärt das Amt der Oberbürgermeisterin in einer Beschlussvorlage für den Stadtrat.

Eisstockschießen als Alternative

Stattdessen soll es ein Kulturangebot geben, eventuell auch Eisstockschießen auf synthetischem Eis. Das sind Kunststoffplatten, die keine Kühlung und keinen Strom benötigen. Schon 2021 wollte die Verwaltung das Wintervergnügen aus Klimaschutzgründen absagen. Eine Eisbahn im warmen Kölner Winter vertrage sich nicht mit dem Umstand, dass die Stadt den Klimanotstand ausgerufen hat, hieß es.

Die FDP warf Grünen, CDU und Volt vor, die Bürger zu schikanieren. Sie beantragte eine klimaneutrale Eisbahn mit Ökostrom und hatte Erfolg. Am Ende verbrauchte die Bahn laut Stadt 61 000 Kilowattstunden Strom – der Jahresverbrauch von 20 Dreipersonenhaushalten. Der Betrieb kostete 193000 Euro.

Eislaufbahn am Heumarkt soll bleiben

Stattdessen soll der Platz nun „mit kulturellen Beiträgen sowie einer gastronomischen Versorgung“ bespielt werden. Auch könne man für 100 000 Euro drei synthetische Eisstockschießbahnen aus Kunststoff mieten. Schlittschuhfahren auf künstlichem Eis will die Stadt aber nicht anbieten, da dies erheblich teurer sei und „Feinabrieb“ von Mikroplastikpartikeln freisetze.

Die große Eislaufbahn am Heumarkt im Rahmen des Heinzel-Weihnachtsmarkts wird jedoch wie geplant vom 21. November bis 8. Januar geöffnet sein, versichert Veranstalter Rodney Ranz. Die Eisbahn werde bereits seit Jahren klimaneutral mit Ökostrom betrieben, zudem werde man dieses Jahr mindestens 20 Prozent Strom einsparen – durch effizientere Kühltechnik, aber auch durch das Ausschalten der großflächigen Weihnachtsmarktbeleuchtung nach 23 Uhr. Die Eintrittspreise sollen trotz höherer Strompreise zumindest für Kinder und Jugendliche stabil bleiben.

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Die Kölnbäder betreiben im Lentpark eine moderne Eisarena – normalerweise zwischen September und April. Eine Besonderheit ist die Verknüpfung mit dem benachbarten Hallenbad, das mit der Wärme geheizt wird, die bei der Kühlung des Eises entsteht. Am heutigen Dienstag werden die Kölnbäder über den Umgang mit der Energiekrise informieren, der Betrieb der Eisflächen wird dabei Thema sein.

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