Nach der Sprengung eines Kontoauszugdruckers führten Hinweise die Beamten nach Köln, Neuss und Dormagen.
Hinweise auf illegalen WaffenhandelSpezialeinheit durchsucht Wohnungen in NRW – auch in Köln

Neun Wohnungen wurden von der Polizei durchsucht.
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Die polizeilichen Ermittlungen in diesem Fall beginnen mit einer fast schon peinlichen Panne: Zwei Männer hatten im November des letzten Jahres einen Kontoauszugsdrucker in der Postfiliale am Clevischen Ring in Mülheim gesprengt. Vermutlich hatten sie ihn mit einem Geldautomaten verwechselt. Als sie – natürlich ganz ohne Beute – in Richtung Keupstraße flüchteten, wurden die damals 18 und 34 Jahre alten Tatverdächtigen von der Polizei gestellt.
Das Duo führte die Beamten nun auf die Spur von insgesamt neun Männern, die mit illegalem Waffenhandel zu tun haben sollen. Nach der missglückten Automatensprengung waren die Mobiltelefone der beiden Männer ausgewertet worden. Die habe nicht nur zur Aufklärung weiterer Sprengungen von Geld- und Zigarettenautomaten sowie Einbrüchen in Juweliergeschäfte geführt, so teilt es die Polizei mit, sondern auch zu Hinweisen auf einen organisierten Waffenhandel.
Hinweise zur Lagerung illegaler Kriegswaffen
Am Freitagmorgen wurden daher zeitgleich drei Immobilien in Köln, zwei in Neuss und drei in Dormagen durchsucht. Auch in einer Kölner Wohnung in Mülheim kam eine Spezialeinheit zum Einsatz, da dort Hinweise zur Lagerung illegaler Kriegswaffen vorlagen. Zu verbotenen Kriegswaffen gehören beispielsweise Handgranaten oder Maschinengewehren.
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Neben dem älteren der beiden Automatensprenger sollen sechs weitere Männer sowie zwei Frauen im Alter zwischen 31 und 49 Jahren in den Handel mit Kriegswaffen, Handfeuerwaffen und entsprechender Munition involviert sein. Sechs von ihnen besitzen die deutsche, einer die türkische sowie einer die kroatische Staatsangehörigkeit.
Bei den Durchsuchungen konnten die Polizisten letztendlich keine Kriegswaffen sicherstellen, dafür aber mehrere scharfe Schusswaffen sowie Amphetamin und Cannabis in nicht geringer Menge. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in dem Fall dauern an.

