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Karneval in KölnWie die Uniwiese Weiberfastnacht überstanden hat

Lesezeit 3 Minuten
Die Uniwiese ist auch nach den Feiern an Weiberfastnacht sattgrün. Im Hintergrund sind die letzten Dixie-Klos zu sehen und die Umzäunung der Ausweichfläche.

Lediglich die Abdrücke der Bodenmatten sind auf der Uniwiese von den Karnevalsfeiern geblieben.

Nach den Karnevalstagen hat die Stadt die Bodenplatten zum Schutz der Uniwiese wieder entfernt.

Knapp eine Woche nach dem großen Ansturm sind die Überreste der Feiern weitestgehend verschwunden. In den Gebüschen oder an engen Passagen rund um Bäume oder Sträucher, die nicht durch die Bodenplatten geschützt wurden, zeugen vereinzelte Schnaps- und Likörfläschchen von der Weiberfastnachtsparty. Der Rückbau der gut 25.000 Quadratmeter Bodenplatten begann am Aschermittwoch, am Donnerstagnachmittag waren sie weitestgehend schon wieder verschwunden.

Der Rasen, der darunter wieder zum Vorschein kommt, scheint die wilde Party einigermaßen gut überstanden zu haben. Die Bodenplatten, die sonst unter anderem bei Konzerten im Rheinenergie-Stadion zum Einsatz kommen, haben an vielen Stellen ein Muster hinterlassen, jedoch keine schwereren Schäden. Nur an den Stellen, auf denen die Schwerlastplatten für die Verteilung der Platten lagen, ist kaum noch Grün übrig geblieben. Rund eine halbe Million Euro hat der Schutz der Platten gekostet.

Die Wiese im Landschaftsschutzgebiet hat die Karnevalstage also deutlich besser überstanden als den Elften Elften. Damals wichen die Feiernden auf die Uniwiese aus, als der Zugang zur Zülpicher Straße geschlossen wurde. Matten lagen dort nicht. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Wiese nördlich der Unimensa weitestgehend abgesperrt war.

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Neuer Rasen noch in diesem Jahr

Als die Uniwiese nach dem Elften Elften übersät von unzähligen Glassplittern war, war das eine enorme Herausforderung für die AWB. Mit der Kehrmaschine über den Rasen zu fahren, war keine Option. Also zogen die Mitarbeiter die mehrere Zentimeter tief liegenden Scherben teilweise per Hand aus dem Boden. Wirklich Erfolg hatte das nicht.

Wenige Tage später kündigte die Verwaltung an, die Wiese müsse etwa zehn Zentimeter abgetragen werde, um alle Scherben zu entfernen. Erst danach könne neuer Rasen eingesät werden. Passiert ist zwischen dem Elften Elften und Weiberfastnacht aber nichts dergleichen. „Da eine Raseneinsaat witterungsabhängig und im Winter nicht möglich ist, ist die Wiederherstellungsmaßnahme bisher noch nicht erfolgt“, sagt eine Stadtsprecherin auf Anfrage der Rundschau. Mehrfach sei die Grünfläche nach dem Elften Elften allerdings „intensiv“ gereinigt worden.

Noch im Frühjahr solle nun neuer Rasen eingesät werden. Die Kosten liegen bei rund 30 000 Euro. Im Sommer könnten die Lücken im Grün also wieder gestopft sein. Über die Scherben des Elften Elften, die wohl weiterhin im Boden stecken, ist dann im wahrsten Sinne des Wortes Gras gewachsen.

Neue Prüfung für Ausweichfläche

Ob erneut auf der Uniwiese Karneval gefeiert wird, ist noch offen. Die Umweltschützer des BUND hatten im Januar bereits Beschwerde bei der Bezirksregierung gegen die Feierzone auf der Uniwiese eingelegt, da sich diese in einem Landschaftsschutzgebiet befindet.

Die Bezirksregierung hielt die Grüngürtel-Lösung zwar für zulässig, geht aber davon aus, dass die Stadt nun für den Elften Elften 2023 erneut nach Alternativen für eine Fläche sucht, die die Zülpicher Straße an Karneval entlasten soll. „Hieraus könnte sich eine aus naturschutzfachlicher Sicht optimierte Lösung, möglicherweise an einer anderen Stelle, ergeben“, heißt es von der Bezirksregierung. Bereits vor Weiberfastnacht hatte die Verwaltung insgesamt 15 Orte für einen Entlastungsfläche geprüft, unter anderem die Deutzer Werft, den Neumarkt, den Hohenzollernring, die Stadionvorwiesen oder die Poller Wiesen.