„Höhner Classic“-Konzerte in der Philharmonie sorgen wieder für Begeisterung - Prominente Gäste im Publikum.
Classic-KonzerteHöhner spielen in der Philharmonie - Darth Vader dirigiert

Die Höhner auf der Bühne der Philharmonie.
Copyright: Thomas Banneyer
„Gänsehautfeeling.“ Ein Wort von Rainer Calmund, dass die Stimmung bei der Premiere der Höhner Classic 2025 in der Kölner Philharmonie exakt beschreibt. Fast unerkannt hat der beliebte Ex-Fußball-Manager das Konzert ganz nah an der Bühne verfolgt. „Ich han die Höhner schon hundert Mol jesinn. Sie haben bei meinem 60., 70. und 75. Geburtstag gespielt und in Brasilien bei der Weltmeisterschaft,“ sagt „Calli“ der Rundschau. „Aber es ist nochmal eine völlig andere Nummer, wenn Du in so einer fantastischen Konzerthalle spielst. Das hab ich bei ihnen das erste Mal gesehen.“ Und es habe ihm sehr gut gefallen.
„Hey Kölle…“ Das Orchester der Jungen Sinfonie Köln unter der Leitung von Sebastian Hässy startet das fast dreistündige, abwechslungsreiche Programm. Als die Höhner mit einstimmen, hält es kaum jemanden im Saal auf seinem Sitz. Das Publikum in der voll besetzten Philharmonie singt aus dem Stand sofort mit. Höhner-Frontmann Patrick Lück ist überrascht. „Das hatten wir ja selten, dass alle aufspringen“. Es wird nicht das einzige Mal bleiben. Die Höhner-Fans feiern an diesem Abend eine riesige Party. Die Bandmitglieder haben auch Spaß und selbst viele der Orchester-Musiker singen die Hits bei Gelegenheit mit.
„Für Dich, Jens!“ Dirigent Hässy erfüllt mit Shostakovichs Walzer Nr. 2 einen Herzenswunsch des Höhner-Musikers, der zeigt, was für ein großer Könner Streifling als Saxophonist ist. Auch die anderen Bandmitglieder beweisen ihr Können als Solisten, allen voran Micki Schläger, der mit „Die schönste Stroß'“ wieder Jubel auslöst. Auch der Sound von „Meister Ede“ Edin Colic bekommt regelmäßig Szenen-Applaus.
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Dirigent als Darth Vader
Frontmann Lück lobt Köln, die Stadt, ihre Bewohner: 90 Prozent der Kölner hätten bei der letzten Bundestagswahl bewiesen, dass „Vielfalt und Toleranz“ in dieser Stadt lebten. „Lasst uns dafür sorgen, dass dies auch so bleibt.“ Und singt: „Wann jeiht d'r Himmel widder op?“ Zurück zum positiven Lebensgefühl: „Alles weed joot, Köln“. Der weitere Streifzug durch das vielfältige Repertoire der Höhner beginnt im zweiten Teil nach der Titelmelodie von Star Wars, dirigiert von Darth Vader alias Sebastian Hässy. Die Höhner-Party wird in allen Reihen gefeiert, teilweise sogar mit organisiertem Schunkeln, witzigen Interaktionen: „Wer hat was von Hinsetzen gesagt?“ Schunkeln, La Ola, Triangel spielen: Das Publikum soll auf Kommando mitmachen und ist mit Feuereifer dabei.
Als Glanzstück der Jungen Sinfonie feiert das Publikum ein Medley aus Schlagern, klassischen und bekannten Volksliedern und dankt mit stehenden Ovationen. Die Höhner spielen Gassenhauer, auch ganz alte wie „Schenk mir Dein Herz“, „Ich bin eine Räuber“, haben einen Block mit Karnevals-Hits, bei denen auch die „Prinzessin“ Jubel auslöst und auch Rainer Calmunds Favorit „Echte Fründe“ nicht fehlt. Und „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Er war dabei, als die Höhner ihr Lied zur Handball-WM 2007 umtexten konnten: „Polen ist jetzt Vizemeister, Weltmeister sind wir.“ Calli sagt, er habe früher mal Akkordeon gespielt, nicht so gut wie die. „Aber die haben mich schon mal mitspielen lassen. Da war ich stolz wie Bolle und es kam auch gut an.“ Dass die Zuschauer diese Premiere ebenso genossen haben, zeigen der langanhaltende Beifall, die lauten Zugabe-Rufe und den Jubel nach „Music ess mieh levve“, John Miles Rock-Klassiker op Kölsch. Für Samstagabend gibt es noch wenige Restkarten.