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Kölner RheinauhafenMitAfrika ist ein „Festival für Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt“

3 min
Eine der vielen Bands, die die Zuschauer am Wochenende begeisterte.

Eine der vielen Bands, die die Zuschauer am Wochenende begeisterte. 

Papa Malick Diouf hat den Mama-Afrika-Verein, der hinter der Organisation des Festes steckt, 1987 im Senegal als Trommelgruppe gegründet. 

„Und eins, zwei, drei“, stimmt Papa Malick Diouf an. Mit kräftigen Schlägen auf seine Trommel gibt er den Rhythmus vor. 13 neugierige Besucher sitzen im Kreis um ihn herum und versuchen, seinen Bewegungen zu folgen. Der Trommelworkshop ist einer von sechs, die am Wochenende beim MitAfrika-Festival im Kölner Rheinauhafen angeboten wurden. Seit 20 Jahren bringt das Festival Menschen aus vielen Ländern Afrikas zusammen. Im Mittelpunkt stehen Musik, Tanz, kulinarische Spezialitäten und die Vielfalt afrikanischer Kulturen.

Am Rheinauhafen liegt der Duft von Gewürzen und frischem Essen in der Luft. Jollof-Reis aus Nigeria, Fufu von der Elfenbeinküste und Samosas aus Kenia. An anderen Ständen gibt es handgemachten Schmuck, bunte Kleidung oder Naturkosmetik. Insgesamt präsentieren rund 40 Stände aus etwa 20 Ländern ihre Produkte und Projekte.

Ein Händler präsentiert seine Kleidung.

Ein Händler präsentiert seine Kleidung.

Eine davon ist Mame Diarra Gueye. An ihrem Stand bietet sie Naturkosmetik aus den Früchten des Baobab-Baums an. Das Kölner Start-up „Madigu“ produziert in Zusammenarbeit mit einer Frauengruppe aus dem Senegal. „Die Frauen im Senegal ernten und verarbeiten die Früchte und wir stellen hier daraus Öle und Seifen her“, erzählt sie. Aber nicht alle Aussteller kommen aus Köln. Viele von ihnen reisen im Sommer durch Europa, von Festival zu Festival.

MitAfrika: Kleidung, Kunst und Essen

Neben traditioneller Kleidung, Kunst und Essen präsentieren auch Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen ihre Arbeit. Sie informieren über Projekte uns sammeln Spenden.

„Das Festival bedeutet für mich Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt“, erklärt Veranstalter Papa Malick Diouf. Er hat den Mama-Afrika-Verein, der hinter der Organisation des Festes steckt, 1987 im Senegal als Trommelgruppe gegründet. Nach seinem Umzug nach Deutschland im Jahr 1995 wuchs das Projekt weiter, bis daraus ein eingetragener Verein wurde. Kooperationen mit Kölner Karnevalsgrößen, wie Wolfgang Niedecken machten die Musikgruppe auch hier bekannt. 2002 entstand dabei der Karnevalshit „Sansibar“ in Zusammenarbeit mit den Höhnern.

Auch Nigeria ist bei den Essenständen vertreten.

Auch Nigeria ist bei den Essenständen vertreten.

Diouf ist es wichtig, dass Afrika nicht als Empfänger, sondern als aktiver Partner wahrgenommen wird. Deswegen haben sie das Festival 2005 ins Leben gerufen. „Es soll nicht für Afrika, sondern MitAfrika heißen. Wir wollen, dass die Menschen die Vielfalt Afrikas sehen und schätzen.“

Das spiegelt sich auch in dem abwechslungsreichen Musikprogramm wider. Bands aus verschiedenen Regionen Afrikas treten auf, dazu gibt es Workshops und Vorführungen. Auf der Bühne erklingen unter anderem die Töne eines Balafons, ein Xylophon, das traditionell in Westafrika gespielt wird. Unter dem Instrument hängen ausgehöhlte Kürbisse, die als Klangkörper dienen. Zwei Musiker spielen im Duett und ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

So vielfältig wie das Programm ist auch das Publikum. Menschen verschiedenen Alters, Herkunfts und Geschlechts feiern zusammen. „Es ist cool zu sehen, wie hier alle zusammenkommen. Das macht das Festival besonders“, so der 27-jährige Kenneth Tuhairwe, der das Fest mit seinen Freunden besucht.