Wer als Fußgänger eine Ampel bei Rot überquert und erwischt wird, der muss mindestens fünf Euro Bußgeld zahlen. Wäre das am Donnerstag an der Marzellenstraße kontrolliert worden - der Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung hätte die Bußgeldkassen wohl gut gefüllt. Vier Fußgängerampeln wurden rund um den Kreisverkehr an der Ecke Marzellenstraße/ An den Dominikanern installiert. Dort, wo normalerweise Zebrastreifen sind. Doch auf Grün muss man hier lange warten.

An der Kreuzung finden derzeit Arbeiten der RheinEnergie für eine Oberflächenwiederherstellung statt. Während Bauarbeiter an einer Seite des Kreisverkehrs den Asphalt mit einer Rüttelplatte bearbeiten, stehen die Fußgänger an den Überwegen am scheinbar ewigen Rot-Signal.

Den unscheinbaren kleinen Knopf an der Ampel, der das grüne Männchen herbeirufen soll, bemerkt kaum einer - denn die Ampelschaltung für den Fußverkehr funktioniert derzeit auf Anforderung. Aber auch nach mehrmaligem Drücken tut sich an einem der Übergänge nichts. Ein anderer wird erst nach langer Wartezeit grün - und dann nur für wenige Sekunden.

Und so kommt es, dass am Donnerstag das Ampel-Rot an der Marzellenstraße kaum einen Fußgänger mehr aufhalten konnte. „Das reicht jetzt aber“, tönt ein älterer Herr, der zuerst minutenlang vorbildhaft an der Ampel in Richtung Hauptbahnhof stehengeblieben war - und dann doch vorsichtig die Marzellenstraße auf Sicht überquert. 

„Eine defekte Fußgängerampel ist kein Freifahrtschein“, heißt es auf Nachfrage bei der Kölner Polizei. Zuerst müsse man eine ausreichende Zeit warten, „nicht nur 30 Sekunden“, manchmal komme das Grünsignal auch einfach deutlich später. Funktioniere die Anlage immer noch nicht, sollten Fußgänger sich eine andere geeignete Stelle zum Überqueren suchen. An der Marzellenstraße nicht mehr lange: Die roten Ampeln sollen laut Rheinenergie am Freitagmittag wieder abgebaut werden.