„Via Culturalis“Neue Freitreppe in Kölner City eröffnet

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Tänzer tanzen bei der offiziellen Eröffnung der Freitreppe An Sankt Maria im Kapitol.

Tanzperformance zur offiziellen Eröffnung der Freitreppe An Sankt Maria im Kapitol.

Am Wochenende wurde die neue Freitreppe An Sankt Maria im Kapitol eröffnet. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lobte das neue Element des Kulturpfads „Via Culturalis“ als vorbildlich.

Es ist eine Frage des Städtebaus, wie eine Stadt ihre kulturellen und historischen Aushängeschilder im öffentlichen Raum besser in Szene setzt. In Köln setzen die Verantwortlichen auf die Via Culturalis, den Kulturpfad, der mit Brunnen, Tafeln und historischem Pflaster entlang der Museen und Wahrzeichen eines Tages die Stadtgeschichte erlebbar machen soll. Die erste Etappe feierte nun Oberbürgermeisterin Henriette Reker, als sie am Samstag mit Verkehrsdezernent Ascan Egerer die Freitreppe an der Pipinstraße eröffnete.

Bis die Vision des Kulturpfads zwischen der romanischen Kirche St. Maria im Kapitol und dem Kölner Dom erlebbar sein wird, dauert es noch einige Jahre (die Rundschau berichtete). Auch die Fertigstellung des Teilabschnitts Freitreppe verzögerte sich um rund ein halbes Jahr. Die Stimmung trübte das am „Tag des Städtebaus“ jedoch nicht. Einige Menschen kamen, um zu sehen, wie die Erste Bürgerin der Stadt das violette Band durchschnitt und die Treppe für die Kölnerinnen und Kölner eröffnete.

Blickbeziehung von St. Maria im Kapitol zum Dom

Anschließend erklärte Henriette Reker: „Mit der neuen Freitreppe hier an St. Maria im Kapitol erreichen wir ein Ergebnis, das als Vorbild gelten kann für gelungenen Städtebau. Einerseits erzielen wir für das unmittelbare Umfeld eine stadträumliche Aufwertung, andererseits schaffen wir eine neue Blickbeziehung zwischen unserem Standort hier, St. Maria im Kapitol und dem Kölner Dom – 800 Meter gen Norden.“ Es entstehe ein städtefreundliches Gesamtbild, das zu Fuß erlebbar sei. Die vielen Baustellen, die dafür im Moment nötig sind (siehe Infotext unten), würden bezeugen, wie viel sich im Zentrum tue.

Im Anschluss an die Ansprache der OB gab es ein vielfältiges Programm zum Kulturpfad. Unter anderem ein Konzert des Organisten Wolfgang Klein-Richter und ein Podiumsgespräch zwischen dem Beigeordneten für Mobilität, Ascan Egerer, und dem Beigeordneten für Kunst und Kultur, Stefan Charles, bei dem beide die Potenziale der „Via Culturalis“ sowie die nächsten konkreten Schritte beleuchteten, rundeten das Kulturprogramm ab.

Neue Smartphone-App: „Audiotour Via Culturalis“

Wer den 800 Meter langen Abschnitt trotz derzeit geschlossener oder noch nicht eröffneter Museen schon vorab entdecken möchte, für den gibt es nun die Smartphone-App: „Audiotour Via Culturalis“. 30 Hörstücke stehen dort zur Verfügung. So kann sich jeder die historischen Begebenheiten vor Ort von den wichtigen Persönlichkeiten erklären lassen; bei einem Spaziergang oder ganz gezielt an jedem Objekt. Unter anderem gibt Henriette Reker eine Einführung zur Via Culturalis. Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums, beschreibt und erläutert das Dionysosmosaik und das Praetorium.


Baustellen prägen das Stadtbild

Wer vom Heumarkt aus zur Schildergasse möchte, der muss im Moment mit Wartezeit planen. Es sind nur wenige hundert Meter, doch Gürzenichstraße, Günter-Wand-Platz und die Kreuzung Quatermarkt/Gürzenichstraße/Kleine Sandkaul sind kaum passierbar. Der Grund: Die Neugestaltung des Pflasters im Zuge der Entstehung der Via Culturalis. Die Arbeiten an der Straße sollten eigentlich bereits im März stattfinden. Bei der Vielzahl an Baustellen in der Altstadt wurde die Maßnahme verschoben. Die Stadt erklärte auf Anfrage der Rundschau, dass die Arbeiten im Fahrbahnbereich der Kreuzung voraussichtlich bis Ende Mai abgeschlossen werden. Die Fertigstellung der Gehwegbereiche werde über den Mai hinaus dauern.

Das Prozedere birgt ein Risiko für den Zeitplan, denn der sogenannte Prägeasphalt kann nur bei trockenem Wetter aufgebracht werden. Bei den zahlreichen Regentagen zurzeit scheint das Potenzial für Verzögerungen hoch. Bei dieser Variante wird ein Farbasphalt aufgebracht und mit einem Pflaster- Muster geprägt. Diese Technik wird auch gerne zwischen Straßenbahnschienen angewandt. (rom)

Baustelle vor dem Gürzenich.

Baustelle vor dem Gürzenich.

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