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Update

Bombenfund in Kölner Innenstadt
Anwohner dürfen in Wohnungen zurück – Blindgänger erfolgreich entschärft

Lesezeit 3 Minuten
Auf dieser Baustelle im Bereich Hardefuststraße/Sachsenring ist am Montagabend eine Bombe gefunden worden.

Die Fünf-Zentner-Bombe wurde von den Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf entschärft (v.l.): Marcel Biewald (Kampfmittelbeseitigungsdienst), Johannes Brauns (Einsatzleitung Ordnungsamt der Stadt Köln), Michael Hilgers (Kampfmittelbeseitigungsdienst).

In der Kölner Innenstadt ist am Montagabend eine Weltkriegsbombe entdeckt worden. Erst am Morgen wurde sie entschärft.

  1. Am Montagabend wurde in der Kölner Südstadt auf einer Baustelle eine Weltkriegsbombe gefunden.
  2. Am späten Abend stellte sich heraus: Die Bombe muss noch in der Nacht entschärft werden. 5000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
  3. Über das Bürgertelefon können sich Anwohner unter der kostenlosen Rufnummer 0800-221 00 01 informieren.
  4. Die Anlaufstelle in der Außenstelle des Berufskollegs Humboldtstraße, Perlengraben 101, war mit fast 500 Menschen belegt. Anwohnende sollten die zweite Anlaufstelle in der Europaschule, Raderthalgürtel 3, aufzusuchen.
  5. Der erste Klingelrundgang hatte gegen 0.45 Uhr begonnen und rund 3,5 Stunden gedauert. Weil viele Menschen schliefen, gestaltete sich die Evakuierung schwierig. Der zweite dauerte nur rund zwei Stunden.
  6. Um 7.10 Uhr wurde die Bombe erfolgreich entschärft. Anwohnende können in ihre Wohnungen zurückkehren.
  7. Die Straßensperrungen bleiben noch bestehen, bis der Blindgänger abtransportiert ist. Die Bombe muss zunächst mit einem Kran geborgen werden.
  8. Insgesamt rund 5.200 Menschen waren von der Evakuierung, meldet die Stadt. In den beiden Anlaufstellen hielten sich fast 700 Kölnerinnen und Kölner auf.
  9. Eine erste Bilanz: Das Ordnungsamt der Stadt Köln war mit rund 90 Mitarbeitenden im Einsatz, die Feuerwehr, der Rettungsdienst und die Hilfsorganisationen mit 230, die Polizei Köln mit 22 und die KVB mit 6 Kräften.

Die Lage: Bei Bauarbeiten ist am Montag (26. Mai) in der Neustadt-Süd eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Das teilte die Stadt Köln am Abend gegen 22 Uhr mit.

Im Bereich Hardefuststraße/Sachsenring seien Arbeiter auf den amerikanischen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Es handele sich um eine Fünf-Zentner-Bombe mit einem Heckaufschlagzünder. Sie müsse noch in der Nacht entschärft werden, so die Stadt Köln.

Köln: Weltkriegsbombe in der Innenstadt gefunden – Entschärfung in der Nacht

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind seit dem frühen Abend vor Ort. Gegen 23 Uhr lag die Baugrube im Dunkeln, die Bombe war von Erde bedeckt und musste erst freigelegt werden.

Der Evakuierungsradius betrug 400 Meter und erstreckte sich unter anderem über Teile des Pantaleons- und des Volksgartenviertels. „Rund 5.000 Personen werden von der Evakuierung betroffen sein“, kündigte die Pressestelle an. Gegen 23.20 Uhr verließen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner mit gepackten Taschen ihre Häuser.

Bevor der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf die Bombe entschärfen kann, muss erst die Erde darüber auf der Baustelle in der Innenstadt entfernt werden.

Bevor der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf die Bombe entschärfen konnte, musste erst die Erde darüber auf der Baustelle in der Innenstadt entfernt werden.

Die vollständige Evakuierung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Um kurz vor Mitternacht fuhren immer noch Autos und Radfahrer durch die Straßen im Gefahrenbereich, auch die Stadtbahn war noch auf dem Ring unterwegs. Etwa 45 Minuten später standen die ersten Straßensperren. Um 0.45 Uhr informierte die Stadt, dass der erste Klingelrundgang von Ordnungsamt und Feuerwehr beginne. 

Doch die Evakuierung gestaltete sich schwierig. Nicht überall wurde die Tür geöffnet. Ein Lautsprecherwagen sollte die schlafenden Anwohner wecken. Darüber hinaus wurden knapp 40 Krankentransporte angemeldet und nach und nach abgefertigt. Gegen 3.45 Uhr war der erste Rundgang schließlich abgeschlossen nach gut 3,5 Stunden. Der zweite Rundgang dauerte zwei Stunden.

Weltkriegsbombe in Köln: Anwohner müssen Wohnungen und Häuser verlassen

Bereits am späten Abend zeigten sich die Anwohner auf der Straße ratlos und skeptisch. Viele stellten den Mitarbeitern des Ordnungsamtes Fragen, wann und wie es nun weitergehe. Während sich einige auf zur Sammelstelle machten, fanden andere anderweitig Zuflucht. „Wir haben zum Glück ein Haus in der Eifel“, sagte ein Anwohner. „Freunde haben sich gerade ein Hotelzimmer gebucht. Ich frage mich, warum die Bombe nicht noch acht Stunden warten kann.“

27.05.2025, Nordrhein-Westfalen, Köln: Das Ordnungsamt kontrolliert gesperrte Straßen in der Umgebung der Baustelle in der eine US-amerikanische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Kurz nach dem Fund einer Weltkriegsbombe mussten in der Kölner Innenstadt am späten Abend rund 5.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Der amerikanische Blindgänger, eine Fünf-Zentner-Bombe mit einem Heckaufschlagzünder, soll noch in der Nacht entschärft werden. Foto: Sascha Thelen/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kurz nach dem Fund einer Weltkriegsbombe mussten in der Kölner Innenstadt am späten Abend rund 5.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.

Eine Anwohnerin befürchtete, dass viele noch nichts von der Entschärfung wissen „und wenn bei mir jemand um 1 Uhr nachts klingelt, mache ich bestimmt nicht auf.“ Ein Anwohner war erbost: „Um 17 Uhr hören die hier auf zu arbeiten. Und um 22 Uhr stellen sie fest, dass die Bombe entschärft werden muss.“

Warum die Bombe noch in der Nacht entschärft werden musste, hatte die Stadt Köln in der Nacht zunächst nicht mitgeteilt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst habe diese Entscheidung gefällt, erklärte ein Sprecher der Stadt. Ausschlaggebend für derartige Entscheidungen des KBD sind die Eigenschaften einer Bombe, etwa die Größe und der Zündungsmechanismus.

Der Kampfmittelräumdienst hat den Evakuierungsradius auf 400 Meter festgelegt.

Der Kampfmittelräumdienst hat den Evakuierungsradius auf 400 Meter festgelegt.

Folgende Straßen werden für die Entschärfung und den Abtransport der Bombe gesperrt:

  1. Am Pantaleonsberg/Vor den Siebenburgen
  2. Waisenhausgasse
  3. Steinstraße
  4. Ulrichgasse ab Isabellenstraße
  5. Kartäusergasse
  6. Sachsenring
  7. Vorgebirgstraße
  8. Östlicher Bereich Lothringer Straße, Vondelstraße
  9. Volksgartenstraße ab Vorgebirgstraße
  10. Eifelplatz (mit Beginn Pfälzer Straße und Saarstraße)
  11. Am Duffesbach
  12. Burgunderstraße Höhe „Am Duffesbach“
  13. Salierring Höhe „Am Duffesbach“
  14. Pantaleonswall
  15. Trierer Straße ab „Am Duffesbach“

Autofahrerinnen und Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren. Eine Anlaufstelle für Anwohnende war in der Turnhalle des Berufskollegs Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101, eingerichtet. Ein zweiter Anlaufpunkt war die Europaschule am Raderthalgürtel 3. Insgesamt 700 Menschen kamen dort unter.

KVB kann wieder normal fahren – Shuttle-Busse im Einsatz

Die Entschärfung hatte auch Auswirkungen auf die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB): Die Linie 12 fuhr während der Entschärfung nicht mehr zwischen Barbarossaplatz und Eifelplatz. Die Linie 15 endete und begann am Zülpicher Platz. Die Linie 16 fuhr von Bonn bis zur Severinstraße auf dem Linienweg der 17, von Niehl aus fuhr die 16 über die Poststraße zur Kölnmesse. Am Dienstagmorgen fährt die KVB wieder normal.

Blick auf die Baustelle am Morgen: Die Feuerwehr ist noch vor Ort, die Bombe wird gerade abtransportiert.

Der Shuttle-Service mit KVB-Bussen fährt von den Anlaufstellen wieder in die Evakuierungszone, meldet die Stadt Köln. Für kranke oder gehbehinderte Menschen gibt es Krankentransporte.