Köln – Blutflecken in einem Mehrfamilienhaus in Mülheim brachten die Polizei in der Nacht zum Dienstag auf die Spur eines Gewaltverbrechens. Der Mieter eines Hauses an der Formesstraße meldete sich gegen 1 Uhr über den Notruf und berichtete von einer Ruhestörung. Der 26-Jährige erzählte, dass an der Haustür Menschen stehen würden, die unentwegt und über einen längeren Zeitraum klingeln würden. Der 26-Jährige erwartete in der Nacht niemanden zu Besuch. Auch sonst machte in dem Haus keiner die Tür auf.
Lange Blutspur entdeckt
Als die Polizei vorfuhr, machte sie sich ein Bild von der Lage und entdeckte dann vor und im Nachbarhaus eine lange Blutspur. Die Polizei schaute nach und fand in der Erdgeschosswohnung zwei Leichen. Bei den Getöteten handelt es sich um die Wohnungsinhaberin (78) und einen Bekannten (60). Beide sollen seit etwa drei Jahren in dem heruntergekommenen Haus gewohnt haben, sagen Zeugen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Ruhestörung, die der 26-Jährige meldete, nichts mit dem Gewaltverbrechen zu tun hat und die Beamten durch Zufall die Blutspuren im Nachbarhaus entdeckten.
„Wir gehen zweifelsfrei von einem Gewaltverbrechen aus“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Rundschau. Über die Todesursache machte die Behörde zunächst keine Angaben. Die Ermittler wollen nicht, dass Täterwissen an die Öffentlichkeit kommt. Eine Obduktion der Leichen wurde noch für den Dienstagnachmittag angeordnet.
Opfer wohl aus dem Trinker-Milieu
Eine Mordkommission soll nun die Hintergründe des Verbrechens aufklären. Nach Angaben der Polizei sollen sich die beiden Opfer im Trinker-Milieu aufgehalten haben. „Wir wollen klären, mit wem sich die Seniorin und ihr Bekannter in dem Haus getroffen haben“, sagte ein mit dem Fall betrauter Ermittler. Eine Verhaftung gab es zunächst nicht. Mehrere Stunden nach dem Fund der Leiche fuhr noch die Feuerwehr vor. Die Beamten holten eine Katze aus der Wohnung und brachten sie in ein Tierheim.
Über Vernehmungen von Anwohnern, Freunden und Bekannten der beiden getöteten Menschen soll Licht ins Dunkel der Ermittlungen gebracht werden. Hinweise in dem Fall an die Kölner Polizei unter der Telefonnummer 0221/229-0.