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Kontroverse um Village People„Rainbow Festival“ in Köln – Mit Regenbögen und Musik gegen Hetze

Lesezeit 2 Minuten
Konzertpublikum mit einer Regenbogenflagge im Sonnenschein.

Fröhlich und politisch ging es am Fühlinger See beim „Rainbow Festival“ zu.

Erstmals fand am Fühlinger See das „Rainbow Festival“ statt. Auch wenn der Veranstalter den Spaß voranstellte, wurde es politisch.

Mit Regenbogen-Farben, guter Laune und Live-Musik gegen Hass und Hetze: 22.000 Menschen haben in Köln laut Veranstaltern die Premiere des „Rainbow Festivals“ gefeiert. Bei dem zehnstündigen Event waren auf zwei Bühnen unter anderem die No Angels, Zoe Wees, die Weather Girls, Felix Jaehn und Loreen angekündigt.

„Im Moment ist jedes Festival wichtig, das Vielfalt und Toleranz feiert und für Sichtbarkeit sorgt“, sagte Entertainerin Olivia Jones der Deutschen Presse-Agentur. Die Hamburgerin moderierte das Festival und erinnerte auch an den zeitgleich stattfindenden Christopher Street Day in Budapest, der ursprünglich von der ungarischen Regierung verboten worden war.

Dragqueen Olivia Jones moderiert das Rainbow Festival am Fühlinger See zum Auftakt der CSD-Woche, die am 6. Juli mit einer großen Parade durch Köln endet.

Olivia Jones moderierte das Rainbow Festival und bekannte: „Das halbe Herz ist heute in Budapest.“

„Das halbe Herz ist heute in Budapest. Ich finde es wichtig, dass einige EU-Abgeordnete aus Deutschland unsere Freundinnen und Freunde unterstützen“, sagte Jones. „Würde ich dieses Festival nicht moderieren, hätte ich sie begleitet.“

Mallorca-Stimmung in Köln

Das „Rainbow Festival“ startete am frühen Nachmittag bei rund 30 Grad am Fühlinger See. Gleich zu Beginn sorgte Party-Sängerin Mia Julia („Bring mich nach Hause“) für Mallorca-Feeling. 

„Für mich ist es ein kleiner Ritterschlag, weil ich mich seit Jahren für freie Liebe einsetze. Meine Schwester ist mit einer Frau verheiratet, ich bin bi - von daher liegt es mir besonders am Herzen, die Regenbogenflagge hochzuhalten. Ob hier oder am Ballermann“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Kontroverse um die Village People

Für Kontroversen sorgte vorab der Auftritt der Village People, die bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump spielten. Ihre Hymne „Y.M.C.A.“ nutzte Trump für seine Wahlkampagne. Der CSD Köln distanzierte sich daraufhin von dem Festival. Die Veranstalter des Festivals erklärten, dass sie gültige Verträge nicht aufkündigen könnten.

„Die politischen Themen sollten heute ganz weit in den Hintergrund rücken. Auch wenn Freiheit und Offenheit für die Community im weitesten Sinne politische Themen sind, sollten wir feiern und Spaß haben“, erklärte Veranstalter Markus Krampe. (dpa)