So wohnt KölnPaar verwandelt Loft und Tiny House in persönlichen Wohntraum im Grünen

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Zwei Leute sitzen auf einer Dachterrasse.

Viel Glas und Grün bestimmen das Leben von Katharina und Lutz in einem Hinterhof in Bayenthal.

Grün, mitten in der Stadt. „Normalerweise schließt sich das aus“, sagt Katharina. In zwei zusammengelegten Wohnungen vereint sie Leben und Arbeiten.

Die „Hängenden Gärten“ haben sie online entdeckt und dachten: „eigentlich zu teuer“. Auf dem Grundstück an der Alteburger Straße in Bayenthal waren von insgesamt acht Wohnungen noch die Maisonettewohnung, ein Loft und ein schmaler Wohnturm frei, als Katharina und Lutz in Köln eine neue Bleibe kaufen wollten. Ihre Nachnamen möchten sie nicht in der Zeitung lesen. Die beiden entschieden sich für letzteres, kombinierten Loft und Wohnturm zu einem „Tiny-Loft-Turm“. „Wir haben das nicht bereut“, sagt Katharina, die mit ihrem Lebensgefährten hier seit Ende September wohnt.

Da zog es die Bio-Chemikerin und den wissenschaftlichen Mitarbeiter im Bereich Informatik an der Universität zu Köln nach Bayenthal. Mit dem Immobilienkauf haben sie sich „gut aus dem Fenster gelehnt“, wie sie berichten. Beim Einzug war in dem Loft noch das Baubüro des Architekten Gabor Schneider untergebracht, der insgesamt neun Jahre brauchte, das ehemalige Gründerhaus samt Wäscherei an der Alteburger Straße in eine grüne Oase zu verwandeln. Die beiden wohnen im Hinterhof.

Ein Loft und ein Turmhaus wurden zu einer Wohnung kombiniert.

Ein Loft und ein Turmhaus wurden zu einer Wohnung kombiniert.

Dass sie hier mitten in der Stadt einen eigenen Garten und einen Keller haben, war für sie der „Dealbreaker“, sich für die Wohnkombination zu entscheiden. Im Keller lassen sich die Naturwissenschaftler gerade eine Sauna einbauen. Im Loft wird der Eingangsbereich als Bibliothek genutzt, dahinter liegt die Ankleide. Von dort geht es zum Wohn- und Essbereich, über dem eine Empore eingezogen wurde. Hier steht ein Hochbett für Gäste. Der untere Bereich besteht aus einem Raum.

Licht aus Glasschächten durchflutet das Loft

Die Küche wirkt frei schwebend, ein Wunsch des Paars. Das Licht fällt im Loft hauptsächlich durch Glasschächte in den Wohnbereich, ein Stilmittel des Architekten. Nachhaltigkeit war den beiden beim Kauf wichtig. Die Wohnung hat eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, geheizt wird über Fernwärme. Für den Bau der Wohnung wurden heimische Hölzer verwendet, bestehende Materialien genutzt. Gut zu sehen ist dies im Übergang des Lofts zum Turm. Im Winkel zweier Grenzwände zum Nachbarn wurden außen die Ziegelwände freigelegt und in den Wohnraum integriert. Über eine Treppe geht es vier Etagen hoch. Man schraubt sich regelrecht in die Höhe.

Die Küche des Lofts

Die Küche des Paares lädt zum Verweilen ein.

Jede Etage hat einen Raum, mit Bad oder WC oder Abstellfläche. Im ersten Stock steht die Küche aus der alten Mietwohnung. Der Raum mit Terrasse, auf der ein Smoker und der Grill stehen, wird gern zum Entspannen genutzt. Die beiden nennen es ihr „Bistro“. Man schaut in einen Innenhof. Von der dortigen Terrasse fällt Licht durch Oberlichter in das Loft, auf die Hochebene und den Wohnraum.

Dachgarten wird von Mieterinnen und Mietern gemeinsam genutzt

In der zweiten Etage hat Katharina ihr Büro eingerichtet. Die 40-jährige Bio-Chemikerin arbeitet zu 70 Prozent aus dem Homeoffice. Der Lieblingsplatz war bis vor kurzem der Dachgarten, wo es im Sommer aber schnell zu heiß wird. Katharina mag auch das Schlafzimmer, das noch eine Etage höher im Turm untergebracht ist. „Wir wohnen anders in der Wohnung pro Jahreszeit. Im Winter waren wir unten. Im Frühling und Sommer zog es uns immer weiter nach oben“, sagt sie. Der Wohnturm lässt sich über das Loft und eine Außentreppe erreichen.

„Der Dachgarten ist einfach geil!“, sagt Katharina. Er gehört nur zwei der acht Eigentümerparteien, wird aber oft gemeinsam genutzt. In Blumentöpfen wachsen Salate, Kräuter, auch Obstbäume wurden angepflanzt. Überall sind die Wände verspiegelt, um für Licht und Weite zu sorgen. „Wenn man sich selbst nicht sehen kann, hat man hier ein Problem“, sagt Lutz. Über dem Schlafzimmer dann noch eine weitere Dachterrasse. Der Blick reicht über die Innenhöfe weit hinaus bis hin zum Dom. Die Wohnung bietet täglich neue Entdeckungen und Winkel. „Ach. So hatte ich es mir eigentlich nicht vorgestellt“, sagen Freunde oft, die Katharina und Lutz in Bayenthal besuchen kommen.


Wenn Sie auch besonders wohnen – ganz hoch, ganz tief, ganz klein, ganz groß, mit speziellem Ambiente im Architektenhaus, auf dem Bauernhof, in einem Wohnheim, einem umgebauten Gutshof, in der Kaserne – und uns von Ihrer speziellen Wohnsituation erzählen wollen, dann melden Sie sich gerne per E-Mail bei uns.

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