Schüsse in MülheimSchockierende Tat wird vor Gericht verhandelt

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Es war ein sonniger Tag im Böcking Park in Mülheim, als plötzlich Schüsse fielen.

Es war ein sonniger Tag im Böcking Park in Mülheim, als plötzlich Schüsse fielen.

Es soll ein Auftragsmord gewesen sein. Ein ehemaliges Rockermitglied wurde in Mülheim erschossen. Nun kommt der mutmaßliche Auftraggeber vor Gericht.

Es ist eine schockierende Tat: Am Pfingstsamstag im vergangenen Jahr wurde ein ehemaliges Mitglied der Rockergruppierung „Hells Angels“ (35) in Mülheim ermordet, seine Lebensgefährtin (28) erlitt bei dem Angriff lebensgefährliche Verletzungen. Neun Monate nach der Bluttat hat die Kölner Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Nicht gegen die mutmaßlichen Täter, sondern gegen den mutmaßlichen Auftraggeber (27).

Anklage: Anstiftung zum Mord

Wie aus Justizkreisen zu erfahren war, wird dem Angeklagten Anstiftung zum Mord vorgeworfen. Der Mann soll laut Anklage zwei Männer (26 und 30) angewiesen haben, den Rocker umzubringen. Der Angeklagte war ebenfalls Mitglied der aufgelösten Rockergruppierung der „Hells Angels“; Chapter „Rhine Area“. Die Angreifer sollen nach der Tat in die Türkei geflohen sein. Die Männer werden nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft mit internationalem Haftbefehl gesucht. Die brutale Tat geschah am Rande des belebten Böcking-Parks in Mülheim.

Es war ein idyllischer Tag, an dem viele Familien im Park unterwegs waren.

Es war ein idyllischer Tag, an dem viele Familien im Park unterwegs waren.

Während in der Grünanlage mehrere Schüsse abgefeuert wurden, saßen Familien mit ihren Kinder auf dem Rasen, picknickten mit ihren Eltern oder spielten Fußball. Wenige Meter entfernt saßen mehrere Gäste im Gilden-Brauhaus. Es gab Kölsch und Schnitzel. Plötzlich kam Hektik auf. Ein Köbes erinnerte sich: Der 57-Jährige bediente am Samstag gerade im Biergarten, als eine Zeugin auf ihn zulief. Eine Frau brauche dringend Hilfe, in der Nähe sei geschossen worden. Der 57-Jährige verließ die Arbeitsstelle und lief in den Böcking-Park. Dort kam ihm eine stark blutende Frau entgegen.

Köbes leistete Erste Hilfe

Es war die Lebensgefährtin des erschossenen Rockers. „Ich habe sie an eine Mauer gesetzt. Zuerst konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen. Es war voller Blut, ein furchtbarer Anblick“, erinnerte sich der Köbes. Der 57-Jährige lief zurück ins Brauhaus, holte eine Tischdecke und drückte sie auf die Wunde am Hals. Auch eine Polizistin aus Essen, die in ihrer Freizeit im Park unterwegs war, half der Frau. Sie legte dem Opfer einen Druckverband an, dann kamen die Rettungskräfte. Dem ehemaligen Rocker konnten die Kräfte nicht mehr helfen. Dem Mann war in den Kopf geschossen worden.

Spezialeinheit stellte Verdächtigen

Vier Monate nach den tödlichen Schüssen hatte die Polizei den mutmaßlichen Auftraggeber gefasst. Eine Spezialeinheit hatte den 27-Jährigen auf einer Straße in Stammheim festgenommen. Die Beweggründe für die furchtbare Tat sind weiter nicht geklärt. In der Anklage wird nicht näher darauf eingegangen. Nach den Schüssen war von Streitigkeiten um Geld die Rede. Möglicherweise werden Details im Prozess bekannt. Derzeit soll die Verhandlung bereits im April 2024 vor dem Kölner Landgericht beginnen.

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