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Erstmals seit 2004Stadt Köln will Hundesteuer erhöhen

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Eine Frau geht mit einem Hund spazieren.

Eine Frau geht mit einem Hund spazieren.

Hundebesitzer in Köln müssen im nächsten Jahr tiefer in die Tasche greifen. Hunde aus Tierheimen sollen dafür künftig länger steuerbefreit bleiben.

Die Stadt Köln plant eine Erhöhung der Hundesteuer. Sie soll zum 1. Januar 2026 auf 174 Euro pro Jahr steigen. Das sind 18 Euro oder 11,5 Prozent mehr als der bisherige Steuersatz von 156 Euro. Die Stadtverwaltung spricht von einer „moderaten“ Anhebung. Schließlich sei die Hundesteuer seit 22 Jahren nicht erhöht worden. 2004 hatte die Stadt Köln die Hundesteuer massiv angehoben, um Haushaltslöcher zu stopfen: von 18 auf 156 Euro pro Jahr - eine Erhöhung um stolze 767 Prozent.

Menschen mit geringem Einkommen sind nach Angaben der Stadt von der nun geplanten Erhöhung der Hundesteuer nicht betroffen. Sie sollen weiterhin den ermäßigten Steuersatz in Höhe von 60 Euro jährlich zahlen.

In Köln sind zurzeit rund 44.000 Hunde gemeldet. Damit kommt im Schnitt etwa ein Hund auf 25 Einwohner. Von der Anhebung der Steuer verspricht sich die Stadt Köln Mehreinnahmen in Höhe von rund 770.000 Euro pro Jahr. Außerdem soll die Steuerbefreiung von bestimmten Hunden kompensiert werden.

So bleiben nicht nur ausgebildete Rettungshunde und zertifizierte Blindenführhunde weiterhin von der Steuer befreit. Zusätzlich will die Stadt künftig auch für „andere zertifizierte Assistenzhunde“, wie Servicehunde für Personen mit Behinderungen im Bereich der Mobilität und Signalhunde, die Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Epilepsie auf Gefahren hinweisen, keine Steuer mehr erheben.

Stadt Köln will ältere Hunde aus dem Tierheim von Hundesteuer befreien

Darüber hinaus sollen Hunde aus Tierheimen künftig zwei statt bislang ein Jahr von der Steuer befreit werden, um die Vermittlung zu erleichtern. Tierheim-Hunde, die acht Jahre oder älter sind, sollen nach dem Willen der Verwaltung sogar dauerhaft von der Hundesteuer befreit werden. Das hatte die SPD-Fraktion bereits in der vergangenen Ratsperiode gefordert, weil ältere Tierheim-Hunde sich nur schwer an neue Besitzer vermitteln lassen. „Wir wollen Herz zeigen für die grauen Schnauzen im Tierheim und zugleich Verantwortung übernehmen für überfüllte Tierheime“, hatte SPD-Fraktionschef Christian Joisten im August erklärt.

Mit der Hundesteuer als „Lenkungssteuer“ will die Stadt ausdrücklich „einen Anreiz schaffen, die Zahl der gehaltenen Hunde im Stadtgebiet zu beschränken“. Dadurch ließen sich „Probleme wie Verunreinigungen durch Hundekot“ reduzieren. In den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der in Köln gehaltenen Hunde allerdings um rund 26 Prozent gestiegen - von 34.507 im Jahr 2014 auf 43.545 im Jahr 2024. Der Kölner Stadtrat soll die Erhöhung der Hundesteuer am 16. Dezember beschließen.