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Ukraine-KriegKölner Städtepartnerschaft mit Wolgograd auf Eis gelegt

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Reker KR Corona Gespräch

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker

Köln – Auf Eis gelegt wir die Städtepartnerschaft zwischen Köln und der russischen Stadt Wolgograd. Das haben die Bündnispartner CDU, Grüne und Volt gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker beschlossen. „Eine Partnerschaft mit einer Stadt in einem Staat, der einen Angriffskrieg führt, ist ausgeschlossen. Deshalb ruht die offizielle Verbindung zwischen den Städten ab sofort“, sagte Bürgermeister Andreas Wolter (Grüne) am Donnerstag.

Allerdings gebe es neben vielen konservativen Bevölkerungsteilen auch viele demokratische Kräfte in der Zivilgesellschaft, zu denen private Kontakte bestünden. „Wir wollen nicht die Verbindung zwischen den Menschen kappen, aber zwischen den Städten ist jetzt Eiszeit“, so Wolter. Als falsch kritisiert die SPD-Ratsfraktion die aktuelle Aufkündigung der Partnerschaft: „Nicht die russischen Bürger führen Krieg gegen die Ukraine, sondern der Autokrat Putin.

Zwangsarbeiter-Projekt wird fortgesetzt

Fortgeführt wird vonseiten der Stadt lediglich das vom Partnerschaftsverein Wolgograd begleitete Projekt, mit dem ehemalige Zwangsarbeiterinnen der NS-Diktatur und deren Kinder unterstützt werden. „Hier haben wie für zwei Jahre je 15 000 Euro zugesagt bekommen. Damit ermöglichen wir 116 Menschen etwa eine medizinische Versorgung“, so Eva Aras, Vorsitzendes des Partnerschaftsvereins. „Viele dieser älteren Frauen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen und sind dringend auf Hilfe angewiesen.“

An das fürs laufende Jahr geplante Austauschprojekt zwischen einem Wolgograder und einem Kölner Theater sei derzeit nicht zu denken. Ein Regisseur des „Neuen experimentellen Theaters“ in Wolgograd habe ihr geschrieben, dass viele Menschen wie paralysiert seien, so Aras.

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Es werde von Toten auf beiden Seiten berichtet, alle hofften auf ein baldiges Kriegsende. „Man hat große Ängste vor Geldentwertung, Teuerungen der Lebensmittel“, so der Regisseur. Eine Bekannte in Wolgograd habe berichtet, dass sich viele über die BBC oder ukrainische Nachrichten informierten, so Aras.

Das russischkritische TV „Doschd“ und die Internetquelle „Echo Moskvy“ seien seit Tagen abgestellt.Bereits am Freitag vor einer Woche hatte Düsseldorf die Städtepartnerschaft mit Moskau eingefroren. (bos)