Mit 22,64 Prozent hat auch die AfD in Waldbröl zukünftig das Sagen im Rat der Stadt Waldbröl. Larissa Weber holte 88,81 Prozent.
Kommunalwahl 2025Larissa Weber bleibt Bürgermeisterin in Waldbröl – Vor allem die AfD gewinnt

Larissa Weber bleibt für eine weitere Amtszeit Bürgermeisterin in Waldbröl.
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15. September: In Waldbröl hat bei der Wahl vor allem die AfD gewonnen
Um 73 gestiegen ist in diesem Jahr die Zahl der Wahlberechtigten in Waldbröl im Vergleich zur vorherigen Kommunalwahl 2020 – ebenso gestiegen ist die Wahlbeteiligung von damals 46,15 Prozent (15.465 Wahlberechtigte) auf nun 50,74 Prozent (15.538). Die bisherigen Ratsfraktionen sind auch die kommenden. Allerdings müssen alle Verluste hinnehmen – zugunsten der AfD. Die rechtsgerichtete Partei ist in diesem Jahr zum ersten Mal in der Marktstadt angetreten: In 16 von 17 Bezirken war sie präsent, in jedem hat sie ein zweistelliges Ergebnis erzielt. Mit neun Sitzen ist die AfD im neuen Rat vertreten.
Die CDU verliert dagegen fünf Sitze, sie hat nunmehr elf Mandate. Ihr folgt eben die AfD. Die SPD kommt auf sieben Sitze (minus drei), die UWG auf fünf (minus eins), Grüne und FDP erhalten je drei Mandate (jeweils minus zwei). In Prozenten gesehen ist die CDU mit einem Verlust von fast acht der größte Verlierer in Waldbröl, gefolgt von der SPD mit sechs Prozent. Nahezu stabil dagegen die UWG: Die Wählergemeinschaft verliert exakt 0,99 Prozent.
Wir haben gegen Pappkartons gekämpft.
Wie zuvor erwartet, hat die AfD auf der Maibuche die meisten Prozente eingefahren – (rund 51,7), aber: Mit 21,21 Prozent bei 759 Wahlberechtigten lag die Beteiligung nur unwesentlich höher als 2020 – da waren es 19,44 Prozent bei 782 Wahlberechtigten. Punkten konnte die Partei indes nicht nur in den Nachbarorten Isengarten und Diezenkausen, sondern auch in davon entfernter gelegenen Bezirken wie Hermesdorf und Büscherhof.
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„Wir haben gegen Pappkartons gekämpft“, lautete das Fazit etwa von Jürgen Köppe, dem Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes – womit er sagen wolle, dass die Kandidaten und Kandidatinnen der AfD unsichtbar geblieben sind. Auch am Wahlabend wurde keiner von ihnen im Ratssaal gesehen. Aufgrund der Überhangmandate wächst der Rat von 34 auf 38 Stadtverordnete.
Direktmandate: CDU: Andrea Weibeler, Otmar Lange, Ingo Solbach, Martin Wagner, Bernd Paech, Kai Faulenbach, Ulrike Köppe, Andre Steiniger, Monika Steiniger, Martin Monreal, Fabian Steiniger. AfD: Vitali Gensel, Pascal Wingchen, Vitali Gert, Lucas Wingchen, Sergej Littau. SPD: Wastl Roth-Seefrid.
Über die Reserveliste: SPD: Frank Marmor, Beate Nowak-Schöbel, Anne Pampus, Ursula Reinsch, Sascha Strutz, Erwin Zeller. UWG: Maik Bethge, Roger Helzer, Horst Steffens, Dillon Weber, Jennifer Weber-Helzer. Grüne: Dieter Hammeran, Claudia Hein, Vanessa Radonić. FDP: Sebastian Diener, Till Idelberger, Maik Steiniger. AfD: Jasmina Schwenecke, Martina Schwenecke, Udo Schwenecke, Liane Wingchen.
14. September: Larissa Weber als Bürgermeisterin in Waldbröl bestätigt
Mit 88,81 Prozent der Stimmen, das sind 6887 von 7755 gültigen Stimmen bei 15.538 Wahlberechtigten, ist Larissa Weber als Bürgermeisterin der Stadt Wald in ihrem Amt bestätigt worden. „Das Ergebnis erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Freude“, sagt die 46 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirtin. Und mit Blick auf das starke Abschneiden der AfD mit 22,64 Prozent – nach der CDU mit 28,96 Prozent – gibt sich Weber diplomatisch: „Das ist eine demokratische Entscheidung.
Mein Ziel bleibt es, konstruktiv weiterzuarbeiten und Waldbröl voranzubringen, mit Respekt, klaren Regeln und dem Fokus auf dem Wohl unserer Stadt.“ Denn vor der Wahl ist in der Marktstadt auch nach der Wahl: Als einzige – und parteilose – Kandidatin für das Spitzenamt im Rathaus ist Weber zuvor angetreten – unterstützt von CDU, UWG, FDP, SPD und den Grünen, also von allen Parteien und einer Wählergemeinschaft, die im Stadtrat bisher Sitze haben.
Gehofft hat die Rathaus-Chefin auf ein ähnlich starkes Ergebnis wie bei ihrer ersten Wahl 2020: Damals war der Mutter von zwei Kindern ein Erdrutschsieg gelungen, mit fast 65 Prozent der Stimmen aus allen 18 Bezirken. Und schon das erste Ergebnis um 19.08 Uhr mit 87,97 Prozent zeigt erneut: Es wird deutlich. Zeit zum Durchschnaufen hat Larissa Weber nicht: „Der Kalender ist voll, es geht sofort weiter.“
Erster Termin darin ist ein Gespräch mit Personalchefin Hildegard Weber über den Stellenplan der Verwaltung für das kommende Jahr, danach geht es mit Waldbröls neuem Wirtschaftsförderer Niklas Discher zur Kölner Industrie- und Handelskammer, die beiden holen sich die Ergebnisse aus einer Befragung es Einzelhandels ab, größter Batzen in der politischen Arbeit ist nun das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept „Innenstadt Waldbröl 2030“.
Dass Weber diesmal mit der Unterstützung aller Ratsfraktionen ins Rennen gegangen ist – und ebenso das neue Wahlergebnis –, versteht sie als Anerkennung dafür, „dass das Rathaus gute Arbeit geleistet hat“.