Die Instabilität des E-Rezept-Systems sorgt für Unmut. Apotheker fordern eine verlässliche Telematik-Infrastruktur für die Patientensicherheit.
Digitale HerausforderungenApotheker kritisieren häufige E-Rezept-Ausfälle

Hier können Rezepte gespeichert werden: Elektronische Gesundheitskarte. (Archivbild)
Copyright: Jens Kalaene/dpa
Die Apothekerverbände haben Bedenken geäußert, dass das E-Rezept-System häufiger Ausfälle oder Störungen aufweist. Laut Thomas Preis, dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung, ist die Zuverlässigkeit des elektronischen Rezepts sogar schlechter als die der Deutschen Bahn. „Ein ausgefallener Zug ist ärgerlich, aber ein nicht abrufbares E-Rezept kann erhebliche Konsequenzen für die Gesundheit von Menschen haben“, betonte Preis gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
In den letzten beiden Wochen gab es an insgesamt fünf Tagen Probleme mit dem E-Rezept-System oder der zugrunde liegenden Telematik-Infrastruktur, bei denen es zu Vollausfällen oder erheblichen Störungen kam. Dies teilte ein Sprecher mit und betonte: „Jedes Mal sind Zehntausende Patienten betroffen.“
„Diese Unzuverlässigkeit ist nicht hinnehmbar“
Preis betonte, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens unumgänglich sei. Er kritisierte jedoch die Unzuverlässigkeit des aktuellen Systems und forderte von der Gesellschaft Gematik, für stabilere Arbeitsbedingungen in Apotheken und Arztpraxen zu sorgen. Er betonte: „Die Ausfallsicherheit des Systems muss wesentlich verbessert werden.“ Im Falle von Störungen müssten Apotheken mehr Spielraum erhalten, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen.
Alles zum Thema Deutsche Bahn
- Wegen Bauarbeiten Ausfälle auf Bahnstrecke zwischen Köln und Koblenz – Ersatzverkehr geplant
- Ausschreibung der Stadt Warum Carsharing-Anbieter kaum Interesse an neuen Kölner Stationen haben
- Milliarden-Mehrkosten Deutsche Bahn muss Mehrkosten von Stuttgart 21 allein tragen
- Betrieb eingestellt Triebwagen der Drachenfelsbahn in Königswinter sprang aus den Gleisen
- Sabotage-Akt Bahnverkehr in NRW rollt wieder – neuer Tatort in Sachsen-Anhalt
- Kommentar zu Bahn-Anschlägen Facetten unserer Angreifbarkeit
- Gleiche Machart Weiterer Brandanschlag auf Bahnstrecke in NRW – Reparatur soll bis Mitternacht dauern
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat gefordert, ein Vorwarnsystem für Störungen im E-Rezept-System einzuführen. Vorstand Eugen Brysch betonte: „Die Zeiten der Blackbox E-Rezept sind unverzüglich zu beenden.“ Er schlug vor, ein „tagesaktuelles E-Rezept-Radar“ zu implementieren, um Ärzte direkt über die Funktionsfähigkeit des Systems zu informieren. Brysch forderte außerdem von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die Gematik anzuweisen, regelmäßig einen Störungsbericht vorzulegen.
Ab Januar 2024 müssen verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland verpflichtend per E-Rezept bezogen werden. Das E-Rezept soll den Komfort erhöhen und den Weg in die Arztpraxis verkürzen. Handgeschriebene Unterschriften und persönliche Arztbesuche entfallen, Folgerezepte können ohne erneuten Arztbesuch ausgestellt werden. Alternativ kann das Rezept auch in Papierform ausgedruckt werden. (dpa)