Bischofskonferenz in BambergBischof Bätzing geht auf Distanz zu Kardinal Woelki

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Bätzing

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing

Vierzehnheiligen – Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, hat den Kölner Erzbischof und Kardinal Rainer Maria Woelki zu Veränderungen aufgefordert. Zu Beginn der Frühjahrsvollversammlung der 69 Diözesanbischöfe und Weihbischöfe im katholischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bamberg ging der oberste Repräsentant der katholischen Kirche in Deutschland zugleich auf deutlich wahrnehmbare Distanz zum in das Gremium zurückgekehrten Kölner Erzbischof.

Zwar bemühte sich Bätzing Woelki gegenüber um Freundlicihkeit. Mit seiner Kritik hielt der Limburger Bischof aber kaum hinter dem Berg. „Ich bin dankbar, dass Woelki wieder bei uns ist“, sagte Bätzing. „Kardinal Woelki möchte auf die Menschen zugehen, er bittet um eine Chance.“ Doch die Situation im Erzbistum Köln sei weiter hoch angespannt. „Es ist sehr dringlich, dass Woelki deutliche Zeichen setzt, wie er sich Veränderungen denken kann und was er an Entscheidungen trifft, die die Menschen wieder zu ihm als Bischof dieser Diözese vertrauen fassen lassen“, so Bätzing. „Papst Franziskus und Kardinal Ouellet tragen jetzt Verantwortung für die Situation, die in Köln da ist“, sagte Bätzing. Das war deutlich, auch wenn Bätzing hinzufügte, dass er dem Kardinal wünsche, dass es ein neues Miteinander gebe. Zuvor hatte auch die kirchenkritische Initiative „Wir sind Kirche“ Woelki als „große Belastung für die Bischofskonferenz und den synodalen Weg“ bezeichnet.

Deutliche Worte fand Bätzing auch zur Situation der Kirche insgesamt: „Für nicht wenige katholische Christen ist es unerträglich, in der Kirche zu bleiben“, sagte Bätzing. „Viele sind bereits ausgetreten, andere tragen sich mit dem Gedanken.“ Dies sei ein bedrängendes Zeichen. Eine Resistenz gegenüber Veränderungen könne es nicht mehr geben. „Wir müssen nach vorne gehen, damit Menschen Vertrauen fassen können.“

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Überschattet wird die Frühjahrsvollversammlung indes vom Krieg in der Ukraine. Im Eröffnungsgottesdienst am Montagabend nannte Bätzing den russischen Überfall auf die Ukraine einen „Verrat am Frieden“. Am Mittwoch und Donnerstag wollen sich die Mitglieder der Bischofskonferenz, zu denen auch der Apostolischen Exarch für die griechisch-katholischen Ukrainer, Bohdan Dzyurakh, gehört, noch intensiver mit der Situation beschäftigen.

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