StadtentwicklungEbertplatz bis Barbarossaplatz – Köln und sein Problem mit Plätzen

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Der Kölner Ebertplatz 

Köln – Die Kölner und ihre Plätze, das ist seit der jüngeren Vergangenheit eine Leidensgeschichte. 2008 hat die Stadt den von Stadtplaner Albert Speer entwickelten Masterplan für die Innenstadt vorgestellt. Das Ziel: ein einheitliches Leitbild für die künftige Stadtentwicklung. Darin festgeschrieben war die Fortführung des Grüngürtels bis zum Rhein, die Entwicklung eines 800 Meter langen Kulturpfades namens Via Culturalis (beide Projekte werden derzeit umgesetzt) sowie die Attraktivierung der Ringe mit den zentralen Plätzen Ebertplatz, Rudolfplatz und Barbarossaplatz. Kritiker bemängeln, dass sich gerade auf diesen Plätzen nichts verändert habe - zumindest nicht zum Besseren.

Während der Barbarossaplatz unverändert die Wogen der Verkehrsflüsse ertragen muss und als Platz kaum wahrnehmbar bleibt, ist der Ebertplatz nach wie vor Brennpunkt. Im Sommer sprudelt der Brunnen, und ein Café auf dem Platz ermöglicht Begegnung, im Winter können die Kölner auf der Eisbahn flitzen. Doch trotz aller Bemühungen, die Fläche zu beleben, bestimmen Obdachlosigkeit und Kriminalität das Bild. Eine Neugestaltung ist trotz jahrelanger Debatten nicht absehbar, nun sollen "städtebauliche Grundideen“ entwickelt werden.

Drogenproblem auf dem Kölner Neumarkt

Noch erschreckender ist die Lage auf dem Neumarkt: Hier handeln Dealer auch tagsüber mehr oder weniger offen mit harten Drogen, Junkies bereiten mitunter in Hauseingängen den nächsten Schuss vor. Die Stadt hat eher kosmetische Korrekturen vorgenommen.

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Anwohner und Polizei, aber auch Stadtplaner und die Polizei fordern eine Neuordnung des Verkehrs, um den Platz attraktiver gestalten zu können und ihn neu zu beleben. Die Debatte hat Fahrt aufgenommen, die Stadt verweist auf die nahende Entscheidung zum Bau einer Ost-West-U-Bahn. Das kann dauern, ob die Bahn überhaupt gebaut wird, ist mehr als fraglich – die stärkste Ratsfraktion, die der Grünen, ist dagegen.

Neues Quartier am Deutzer Hafen

Neue Impulse will die Stadt im Deutzer Hafen setzen. Der Industriehafen soll zu einem neuen Quartier mit Wohnungen und Geschäften umgebaut werden, doch bis alles fertig ist, wird es nach 2030. Wie in anderen europäischen Metropolen soll sich die Stadt dabei zum Fluss hin öffnen, die Kölner dürfen den Rhein als Bademöglichkeit nutzen.

Freizeit- und Sportmöglichkeiten, Plätze für Kinder sind Teil der offenen Planung. Eine Treppe, ähnlich dem Rheinboulevard, bietet die Möglichkeit, auch außerhalb von Cafés an der frischen Luft zu verweilen. Insgesamt plant die Stadt 3000 Wohnungen im neuen Veedel, das Auto soll bei der Erschließung eine untergeordnete Rolle spielen.

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