Unfall am KraftwerkTonnenschweres Spezialfahrzeug kippt um
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NEURATH – Zu einem spektakulären Unfall kam es am Samstag am Kraftwerk Neurath. Aus noch ungeklärter Ursache kippte ein 52 Tonnen schweres Spezialfahrzeug der RWE-Werksfeuerwehr in einer Kurve vor dem Tor 2 der BoA-Baustelle um. Der 41-jährige Fahrer wurde verletzt.
Das Fahrzeug war unterwegs von der nahe gelegenen Feuerwache der RWE-Werksfeuerwehr über die Kreisstraße 24 zu einem Einsatz auf der Kraftwerksbaustelle. Von der Kreisstraße 24 wollte der Fahrer nach links auf das Baustellengelände abbiegen. Doch in der Kurve verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug. Der 52-Tonner kippte auf die rechte Seite und rutschte anschließend noch einige Meter über den Asphalt.
Der Fahrer musste mit Prellungen und Platzwunden ins Krankenhaus gebracht werden. Das 1,4 Millionen Euro teure Gerät wurde erheblich beschädigt. Das Spezialfahrzeug der Werksfeuerwehr ist nach Angaben von RWE-Sprecher Guido Steffen das größte seiner Art in Europa. Es ist erst zwei Jahre alt und hat einen Gelenkmast, der auf eine Höhe von 88 Meter ausgefahren werden kann. „Damit ist es möglich, Menschen aus einer Höhe von bis zu 75 Metern zu retten und Feuer in dieser Höhe zu löschen“, erklärte Steffen.
Der 41-jährige Feuerwehrmann, der das Fahrzeug gefahren hatte, gilt bei RWE als routiniert und erfahren. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist zurzeit Inhalt der Ermittlungen. „Wir können uns den Unfall nicht erklären“, so Guido Steffen.
Die Bergung des Kranwagens erwies sich als besondere Herausforderung. Um die Gelenkmastbühne nicht zusätzlich zu beschädigen, wurde der Hersteller aus Ulm zur Unfallstelle gerufen. Drei Autokrans mit einer Hebelast von zweimal 200 Tonnen und einmal 100 Tonnen wurden in Position gebracht. Eine Hochspannungsleitung über dem Unfallort musste für die Bergung abgestellt werden.
Bergung wie
in Zeitlupe
Schließlich wurden spezielle Bänder an der Gelenkmastbühne befestigt. In Zeitlupentempo begannen die Einsatzkräfte gegen 16.30 Uhr damit, den 52-Tonner wieder aufzurichten. Schaulustige säumten den gegenüberliegenden Fahrbahnrand. Die Polizei sicherte die Unfallstelle ab und lenkte den Verkehr um. Gegen 17 Uhr stand das Einsatzfahrzeug wieder auf den Rädern, und das ganze Ausmaß der Beschädigungen wurde sichtbar.
Zur Höhe des Schadens konnte RWE jedoch noch keine Angaben machen. Die Gelenkmastbühne wurde auf das Werksgelände gezogen und soll dort von Gutachtern untersucht werden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei dem vermeintlichen Einsatz, zu dem das Spezialfahrzeug gerufen wurde, um einen Fehlalarm.