Der Sportplatz an St. Josef wird nach Ansicht des Bistums nach Fertigstellung der Erzbischöflichen Gesamtschule nicht mehr gebraucht. Grüne, SPD und einige Schüler sahen das anders.
Gesamtschule St. JosefErzbistum Köln lässt Sportplatz in Bad Honnef abreißen
Der alte Sportplatz neben der neuen Erzbischöflichen Gesamtschule St. Josef ist Geschichte. Bagger haben den roten Belag entfernt, auf der Fläche an der Ecke Königin-Sophie-Straße/Bismarckstraße ist nur noch nackter Boden zu sehen. Ein grüner Zaun trennt das Gelände, auf dem das Kölner Erzbistum Wohnhäuser bauen will, vom Areal der Schule.
„Der Rückbau des Sportplatzes ist störungsfrei verlaufen und weitestgehend abgeschlossen. Vor dem Abriss wurden alle rückzubauenden Materialien untersucht. Gefunden wurden die für solche Sportplätze üblichen Materialien, die den Bestimmungen entsprechend entsorgt wurden“, erklärte die Pressestelle des Kölner Erzbistums auf Anfrage der Redaktion.
Vertreter des Bistums bezeichneten den alten Sportplatz als marode
Für den Erhalt des Platzes hatten nicht nur SPD und Grüne in Bad Honnef (am Ende erfolglos) gekämpft, im Dezember 2021 organisierten zudem einige Schüler am Rathaus eine kleine Demonstration pro Sportplatz. Gut einen Monat zuvor hatten Vertreter des Erzbistums im Planungsausschuss klargestellt, dass der Platz 2022 abgerissen werde. Er sei marode und werde nicht mehr gebraucht. Die nötigen Investitionen für eine Sanierung seien nicht zu leisten.
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Aus Sicht des Bistums stehen den Schülern mit dem 30 Millionen Euro teuren Neubau der Erzbischöflichen Gesamtschule St. Josef, der im Sommer 2022 offiziell eingeweiht wurde und zu dem eine hochmoderne Dreifachturnhalle samt Außensportfeld gehört, mehr Außenfläche als zu Zeiten des Altbaus zur Verfügung.
Zum aktuellen Stand der Dinge erklärte die Pressestelle jetzt: „Für die Bebauung des Sportplatzes gibt es bisher eine genehmigte Bauvoranfrage.“ In einem nächsten Schritt solle durch die Architekten eine Baugenehmigung erstellt werden, die durch die Stadt Bad Honnef zu genehmigen sei. Einen genauen Zeitpunkt der Einreichung des Bauantrags könne man noch nicht abschließend benennen, gehe aber davon aus, dass dies im Herbst 2023 erfolgen werde.
Aussagen zur konkreten Ausgestaltung des Bauvorhabens wollte das Bistum zurzeit ebenfalls nicht machen. Im November 2021 waren von Regina Leipertz (LK Architekten) erste Entwürfe mit dem Arbeitstitel „Neues Wohnen in Bad Honnef“ vorgestellt worden. Sie sahen drei L-förmige Gebäude vor, die sich jeweils um einen Innenhof gruppierten, die „Orte der Begegnung“ werden sollten.
Erster Entwurf sah den Bau einer Tiefgarage mit etwa 50 Stellplätzen vor
Die Entwürfe sahen drei Geschosse vor, mit denen man aber deutlich unter der Höhe der gegenüberliegenden Gründerzeitvillen liege, die prägend sind für die Königin-Sophie-Straße. Unter den Neubauten sah der Entwurf eine Tiefgarage mit etwa 50 Stellplätzen vor. Insgesamt waren rund 36 Wohnungen – ausdrücklich für Normalverdiener und Familien – geplant. 20 Prozent der Flächen sollten Fünf-Zimmer-Wohnungen und 40 Prozent Vier-Zimmer-Wohnungen werden.
Die Bistumsvertreter versicherten damals, dass die Flächen nicht in die Hände von Investoren gelangen würden, die am Ende doch Luxuswohnungen errichten. „Das Bistum wird selbst bauen. Wir werden die Flächen nicht verkaufen.“