Eichen ersetzen die toten FichtenBonner Stadtwald bekommt mehr als 10.000 neue Bäume

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In der Nähe der Venner Straße in Bad Godesberg hat das Team der Stadtförsterei schon ganze Arbeit geleistet.

In der Nähe der Venner Straße in Bad Godesberg hat das Team der Stadtförsterei schon ganze Arbeit geleistet.

Bonn – Mit einer großangelegten Aufforstung will die Stadtförsterei die Trockenschäden der vergangenen zwei Jahre ausgleichen und den Stadtwald fit für den Klimawandel machen. Mehr als 10.000 Bäume sollen in diesem und im nächsten Jahr gepflanzt werden. Gepflanzt werden vor allem klimastabile Eichensorten.

In den vergangenen zwei Jahren hatte der Stadtwald im Sommer unter der Hitze und der extremen Trockenheit stark gelitten. „Durch den Wassermangel sind die Bäume anfällig für Schädlinge, insbesondere der Borkenkäfer hat seine Spuren hinterlassen. Fast der gesamte Fichtenbestand wurde befallen“, erklärte Stadtförster Sebastian Korintenberg.

4000 Bäume wurden Anfang Dezember geliefert

Früher habe der Stadt zu etwa fünf Prozent aus Fichten bestanden. Ein Großteil davon sei mittlerweile abgestorben und gefällt. Auch Sturmschäden hätten große Lücken hinterlassen. „Diese Klimaschäden sind alarmierend, aber die entstehenden Freiflächen im Wald bieten auch die große Chance, den Wald jetzt mit klimastabilen Baumarten, wie Eichen, Hainbuchen, Winterlinden und Kirschen aufzuforsten. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, wie sich die nachgepflanzten Bäume im Wald behaupten werden“, sagte der Stadtförster.

Nachdem Anfang Dezember die ersten 4000 Bäume geliefert worden waren, standen für das Team der Stadtförsterei zunächst Pflanzarbeiten in Bad Godesberg an. Wenn dort die größten Lücken geschlossen sind, sollen die Arbeiten auf dem Venusberg weitergehen. Gepflanzt werden vor allem Stieleichen auf nasseren Standorten und Traubeneichen eher an trockenen Stellen. Die Eichen werden „truppweise“ gesetzt, so dass zwischen den Pflanzflächen Platz bleibt, damit sich der Wald durch Aussaat selbstständig verjüngen kann.

Ziel: Schließung der Lücken bis Winter 2022

Um die Eichengruppen herum kommen Baumarten wie Hainbuche, Winterlinde, Roterle und Vogelkirsche zum Zuge, die zum Teil schneller wachsen und dann die Eichen vor Wind- und Frost und zu viel Sonne schützen sollen. Ferner sollen sie verhindern, dass sich Brombeeren und andere unerwünschte Sträucher zu schnell ausbreiten. „Die Durchmischung trägt zudem zur biologischen Vielfalt im Stadtwald bei“, so Korintenberg.

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Zu Beginn des neuen Jahres erhält die Stadtförsterei eine weitere Lieferung mit rund 5000 Bäumen, die bis zum Ende der Pflanzperiode im März gepflanzt werden sollen. Weiter geht es dann im Oktober. Korintenberg hofft, dass spätestens bis zum Winter 2021/2022 alle großen Lücken geschlossen sind.

„Zukunft der Bäume liegt Bonnern am Herzen“

Ein großer Teil der Bäume wird gespendet. „Das Engagement der Bonner ist wirklich groß: Wir bekommen zurzeit zahlreiche Angebote für Baumspenden und Pflanzaktionen von Vereinen, Organisationen und Privatpersonen. Daran merkt man, dass die Zukunft des Waldes den Bonnern sehr am Herzen liegt“, freut sich der Stadtförster.

„Weil viele Bäume gespendet werden und sich das Vorhaben über zwei Jahre erstreckt, können wir noch nicht sagen, was die Aktion die Stadt kosten wird“, erklärte Andrea Schulte vom Presseamt der Stadt. (wki)

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