Der Strom kommtDeutsche Bahn startet Vorarbeiten für Elektrifizierung der Voreifelstrecke

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Die S23 auf der Strecke kleiner Römerkanal.

Die Modernisierung der Voreifelstrecke ist Teil der Mobilitätswende in der Region.

Das Bahnnetz in der Voreifel und der Eifel steht in den nächsten Jahren vor massiven Veränderungen und die Pendler werden dies in den nächsten Wochen bereits spüren.

Die Deutsche Bahn startet auf der Voreifelstrecke (S 23) ab dem 1. September mit Vorarbeiten für die spätere Elektrifizierung. Bautrupps erkunden den Grund entlang der Strecke. Zudem müssen die 35 Kilometer zwischen Bonn und Euskirchen vom Kampfmittelräumdienst auf Reste von Weltkriegsmunition untersucht werden. Bereits 1940 hatten die Alliierten Bomben auf die Bahngelände abgeworfen; 1944 sind zwei furchtbaren Explosionen von Munitionszügen dokumentiert, einmal bei Odendorf, zum anderen beim Bahnhof Kottenforst, und ab Januar 1945 nahmen Fliegerangriffe im Zuge des alliierten Vormarsches an Heftigkeit zu. Für die Erkundungen wird die Bahnstrecke ab Freitag, 1. September, 21 Uhr, bis Dienstag, 7. November, 5 Uhr, abschnittsweise teilweise gesperrt. Das hat das Unternehmen in einer Mitteilung erklärt. Zwischen Bonn und Euskirchen müssen sich die Passagiere auf eine Reihe von Änderungen im Zugverkehr einstellen:

Vom 1. bis 26. September fahren die Züge zwischen Euskirchen und Meckenheim nur halbstündlich, zwischen Meckenheim und Bonn Hauptbahnhof stündlich. Ergänzend verkehren Busse zwischen Meckenheim und Bonn.

Vom 27. September bis zum 6. Oktober fahren die Züge zwischen Euskirchen und Meckenheim nur halbstündlich, zwischen Meckenheim und Alfter-Witterschlick ersetzen Busse die ausfallenden Züge. Zwischen Alfter-Witterschlick und Bonn Hbf verkehren die Züge halbstündlich, in den Hauptverkehrszeiten viertelstündlich.

Vom 7. bis 17. Oktober fallen alle Züge zwischen Euskirchen und Meckenheim aus. Als Ersatz verkehren Busse. Zwischen Meckenheim und Bonn fahren die Züge halbstündlich; in Fahrtrichtung Bonn-Hauptbahnhof zu geänderten Zeiten.

Vom 18. Oktober bis zum 7. November fallen alle Züge zwischen Euskirchen und Rheinbach aus. Als Ersatz verkehren Busse. Zwischen Rheinbach und Bonn Hauptbahnhof fahren die Züge halbstündlich; ebenfalls teilweise zu geänderten Zeiten. Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben.

Elektrifizierung des Schienennetzes der Voreifelbahn vorgezogen

Nach der Flutkatastrophe 2021 und den massiven Reparaturen, die im Bereich der Voreifelbahn (S 23), der Eifelstrecke und der Erfttalbahn (Euskirchen-Bad Münstereifel) notwendig wurden, ist für dieses Schienennetz die Elektrifizierung vorgezogen worden. Bereits ab 2026 könnten die aktuellen Dieseltriebwagen ersetzt werden. Die moderneren E-Züge würden auch die Verbesserung der Infrastruktur erlauben. Sie wären in der Lage, zusätzliche Haltepunkte in Rheinbach-Oberdrees und Alfter-Volmershoven anzufahren und mehr Stopps am Haltepunkt „Kottenforst“ innerhalb des Taktes zu ermöglichen.

Zwei Nadelöhre, insgesamt zwölf Kilometer zwischen Witterschlick und dem Bahnhof Kottenforst sowie zwischen Rheinbach und Odendorf, können aber wohl erst später beseitigt werden, da die Planfeststellungsverfahren mit der Beteiligung der Bürger aufwendig sind. Die Koppelung beider Projekte würde nach Ansicht von Verkehrsexperten zu erheblichen Verzögerungen führen.

Weitere Informationen: bauinfos.deutschebahn.com/nrw

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