Dahlem-Schmidtheim verliert in der Vorbereitung 2:7 gegen Sötenich. Aber Testspielresultate sind egal, wie schon Peter Stöger wusste.

Kommentar zu TestspielergebnissenEine Niederlage sollte nicht überbewertet werden

So groß wie hier, nach der Rettung in der vergangenen Saison, war der Jubel bei den Sötenicher Spielern nach dem Testspielsieg gegen Dahlem nicht.
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Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Es ist ungefähr zehn Jahre her, ich war Volontär dieser Zeitung und schnupperte in das Sportressort hinein. Mein Auftrag für den Abend des 17. Juli 2014: Fahr nach Velbert zum Auswärtsspiel des 1. FC Köln. Der FC gewann 6:0, drei Tage später stand ein weiterer Test, ein Derby gegen Fortuna Köln, auf dem Programm. Und dann stand ich da als nervöser Volontär erstmals dem leibhaftigen Peter Stöger gegenüber und erlaubte mir die Aussage, dass man gegen Fortuna Köln spielerisch wohl eine Schippe drauflegen müsse, um gegen den Rivalen aus der Südstadt erfolgreich zu sein – ist ja schließlich ein Derby.
Im schönsten Wienerisch erklärte Stöger mir dann, dass ihn Testspielergebnisse überhaupt nicht interessierten, also auch das Resultat gegen Fortuna nicht. Schließlich sei seine Mannschaft gerade im maximalen Ausdauertraining. Und Gewinnen sei auch überhaupt nicht Sinn und Zweck einer Vorbereitung.
Einen Einlauf von der FC-Trainerlegende merkt man sich
Wer einmal einen freundlichen Einlauf von der österreichischen FC-Trainerlegende bekommen hat, merkt sich den fürs Leben. Und so staunt man beim Anblick einer 2:7-Testspielniederlage des Neu-Bezirksligisten SG Dahlem-Schmidtheim beim A-Kreisligisten SV Sötenich zunächst schon über das Ergebnis. Aber auch das muss man einordnen. Denn wie einst der FC, befand sich nun auch Dahlem in einer Phase, in der die Beine schwer und der Kopf leer waren, wie Dahlems Trainer Marcel Timm erklärte.
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Dass seine Spieler natürlich ungern in dieser Höhe verlieren, merkte man dann doch. Kurz nach dem 0:3 grätschte André Klemp unweit der Mittellinie von hinten seinen Gegenspieler um. Ein Vergehen der Kategorie Frustfoul, eine Rudelbildung mit Schubsereien folgte. In jedem Pflichtspiel hätte es hier wohl Rote Karten gegeben. Der Schiedsrichter löste es geschickt und pfiff zur Halbzeit, damit sich die Gemüter beruhigen konnten. Die Spieler, die am meisten erhitzt waren auf beiden Seiten, wurden dann auch ausgewechselt zur zweiten Halbzeit. „Kopf hoch, in zwei Wochen zählt es“, sagte Timm.
Für und Wider für den Kreispokal nach altem Modus vor der Saison
Die Vorbereitung ist per definitionem genau dafür da: sich auf die Saison vorzubereiten, Dinge auszuprobieren. Deshalb gibt es eben auch ein Für und Wider bei den Trainern, was den letztmalig nach diesem Modus ausgetragenen Kreispokal angeht. Denn da gibt es, gerade bei höherklassig spielenden Klubs, schon den Anspruch, weit zu kommen, es geht ja um den möglichen Einzug in den Mittelrheinpokal. Ausprobieren ist im Pflichtspiel nicht so gut möglich.
Ach ja, der FC hatte das Testspiel vor zehn Jahren gegen Fortuna Köln dann 3:1 gewonnen. Peter Stöger traf ich, wenn ich mich recht erinnere, danach nicht noch einmal.


