„Wichtiger Teil der Infrastruktur“Oleftalbahn soll Mittel aus Flutfonds erhalten

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Zahlreiche Bahnlinien, wie hier die Strecke der Oleftalbahn in Kall, wurden bei der Flutkatastrophe schwer beschädigt.

Zahlreiche Bahnlinien, wie hier die Strecke der Oleftalbahn in Kall, wurden bei der Flutkatastrophe schwer beschädigt.

Eifelland – Das ist eine gute Botschaft für die Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BuBI) und die Rhein-Sieg Eisenbahn (RSE). „Die Oleftalbahn ist im Besitz des Bundes und muss deshalb auch im Rahmen des Aufbauhilfe nach der Flut wiederhergestellt werden“, spricht sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Detlef Seif für die Sanierung der knapp 18 Kilometer langen Strecke von Kall durch das Schleidener Tal bis nach Hellenthal aus. „Auch wenn sie bislang nur für touristische Zwecke genutzt wurde, ist sie ein wichtiger Teil der Infrastruktur im ländlichen Raum“, betont Seif.

Zu 90 Prozent zerstört

Die Oleftalbahn ist wie berichtet bei der Flutkatastrophe zu 90 Prozent zerstört worden. Die Schäden summieren sich nach einer groben Schätzung der RSE auf 15 Millionen Euro. Für die beiden Geschäftsführer Walter Zienow und Joachim Großmann ist klar, dass ihr Unternehmen die Instandsetzung nicht aus eigener Kraft wird stemmen können.

BuBI kooperiert mit dem Eisenbahninfrastrukturunternehmen und übernimmt zum Beispiel Pflegearbeiten an der Bahnlinie, die bislang nur für einen touristischen Museumsbahnverkehr genutzt wurde. Die verschiedenen Angebote von Frühstücks- bis hin zu Nikolausfahrten sind laut Heller aber sehr gut angenommen worden. Deshalb hatten RSE und BuBI nach eigenen Angaben vor der Flutkatastrophe bereits an der Reaktivierung der Oleftalbahn gearbeitet. Auf der Strecke sollte wieder ein Regelbetrieb durchgeführt werden. Die Flut hat diese Planungen jetzt über den Haufen geworfen.

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Planungen für Elektrifizierungen werden vereinfacht

Zienow, Großmann und Heller befürchten, dass es für die Wiederherstellung der Oleftalbahn keine Mittel gibt, weil erst einmal die Strecken saniert werden, die bereits einen Regelbetrieb haben. Heller betont: „Die Oleftalbahn als umweltfreundliche Alternative darf nicht ein Opfer des Hochwassers werden.“ Die Politik könne am Beispiel der Oleftalbahn zeigen, dass sie die Verkehrswende ernst nehme. Detlef Seid unterstützt den Vorstoß: „Es wäre nicht logisch, wenn die Sanierung der Oleftalbahn nicht aus dem Topf mit den zwei Milliarden Euro, der für die Wiederherstellung der Infrastruktur des Bundes bereitgestellt wird, finanziert wird.“

Nach Angaben von Seif haben CDU/CSU und SPD sowie das Bundesverkehrsministerium zudem die Resolution des Nahverkehr Rheinland (NVR) aufgegriffen. Der hatte gefordert, die von der Flut betroffenen Strecken mit der neuesten Technik wieder aufzubauen und Voraussetzungen für einen zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung zu schaffen. „Dafür werden die sehr komplizierten Planverfahren vereinfacht“, führt der CDU-Politiker aus.

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So könnten jetzt Strecken wie die Eifelstrecke, für deren Elektrifizierung bereits Planungsverträge abgeschlossen oder vorbereitet worden waren, ohne langwierige Umweltverträglichkeitsprüfungen und Planfeststellungsverfahren saniert werden. „Dabei geht es um die Ausstattung von bestehenden Bahnstrecken mit einer Oberleitung sowie den dafür notwendigen baulichen Anpassungen, insbesondere von Tunneln mit geringer Länge oder von Brücken“, erklärt Seif. Die entsprechende Änderung im Aufbauhilfegesetz werde im Bundestag noch beraten, eine Mehrheit gelte aber als sicher.

„Für die Oleftalbahn war bislang keine Elektrifizierung geplant“, so der CDU-Politiker. Ein Wiederaufbau der Strecke für Dieselfahrzeuge mache aber wenig Sinn. Deshalb müsse auch bei der Strecke über eine Elektrifizierung nachgedacht werden.

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