Heimbach – An historischer Stätte, im Jugendstilkraftwerk in Heimbach, feierte die Zukunftsinitiative Eifel (ZIE) ihr zehnjähriges Bestehen. Dort, wo sich in der vergangenen Woche die Stars der klassischen Musikszene zum Spannungen-Festival trafen, versammelten sich nun Vertreter aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und Kultur, um gänzlich spannungsfrei einen Rückblick auf die vergangenen Jahre des Eifel-Netzwerks zu werfen. Ein Blick in die Zukunft fehlte dabei auch nicht. Bei der Veranstaltung wurden zudem drei Eifelbotschafter ernannt.
„Von hier aus ist die Elektrifizierung der Eifel in Gang gekommen“, spannte Landrat Heinz-Peter Thiel vom Landkreis Vulkaneifel den Bogen von den Turbinen des Kraftwerks zur ZIE. Und durch dieses Netzwerk sei die Zusammenarbeit der Institutionen in Gang gekommen. Die Eifel, so Thiel, sei durch die ZIE enger zusammengerückt.
„Urlaubs- und Erholungsdestination Nummer eins“
„Wir sind heute die Urlaubs- und Erholungsdestination Nummer eins“, fuhr Thiel fort – auf welche räumliche Dimension er das bezieht, ließ er jedoch offen. In der Eifel könne man leben und Urlaub machen. Die ZIE habe der Region ein neues Selbstbewusstsein vermittelt. „Wenn wir uns stark fühlen, werden wir auch als Ort für Investitionen wahrgenommen“, rief er. Durch die Zusammenarbeit von acht Kreisen, 52 Kommunen und sieben Wirtschaftskammern sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) sei es auch für kleine Gemeinden möglich, an Fördergelder zu kommen. Thiel kündigte an, auch die Landkreise Ahrweiler und Cochem/Zell für eine Kooperation mit der ZIE gewinnen zu wollen.
Höhepunkt der Veranstaltung, zu der rund 100 Gäste gekommen waren, war die Ernennung von drei Eifelbotschaftern. Damit wurde der Eifel-Award, mit dem bisher herausragende Persönlichkeiten oder Institutionen ausgezeichnet worden waren, durch ein neues Konzept ersetzt. „Wir haben Personen gesucht, die mit sympathischer Ausstrahlung die Eifel nach außen tragen“, beschrieb Wolfgang Spelthahn, Landrat aus Düren, das Konzept. Die ersten Träger dieses Ehrentitels sind Isabelle Weykmans, Ministerin für Tourismus, Kultur, Wirtschaftsförderung und ländliche Entwicklung in der DG, der Musiker Hannes Schöner aus Bad Münstereifel und der Rennfahrer Chris Vietoris.
Vietoris, der für den Mercedes-Rennstall HWA in der DTM fährt, hat nicht wie zahlreiche seiner Rennkollegen seinen Wohnort in Monaco oder der Schweiz gesucht, sondern blieb bewusst im kleinen Eifelort Gönnersdorf kurz hinter Stadtkyll. „Hier ist meine Heimat. Das ist mehr wert, als etwas zu sparen“, begründete er seine Verbundenheit.
Mit gemischten Gefühlen nahm Hannes Schöner, Bassist der „Höhner“ den Preis entgegen. Bescheiden wollte er die vielen Menschen in der Eifel in den Vordergrund stellen, die nie auf der Bühne stünden, aber viel leisteten. „Ich habe deshalb ein Lied über die Helden des Alltags geschrieben, das auf unserem nächsten Album zu hören sein wird“, verriet er. Weykmans kenne die Schleichwege in der Eifel mittlerweile besser als viele alte Eifeler, lobte Laudator Gilbert Perrin die ostbelgische Ministerin. Sie habe in ihrer Dienstzeit aus dem Tourismus eine Paradedisziplin gemacht.