KriminalitätDrastischer Anstieg der Einbrüche in Leverkusen- weniger Straftaten
Leverkusen – Mehr Wohnungseinbrüche, mehr Taschen- und Fahrzeugdiebstähle, dafür aber insgesamt deutlich weniger Straftaten – der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hat am Montag zusammen mit Norbert Wagner, Kriminaldirektor der Polizei Köln, die polizeiliche Kriminalstatistik 2015 für Leverkusen vorgestellt.
Hatte es 2014 noch 14 786 Fälle gegeben, ist für 2015 in Leverkusen ein Rückgang um 5,6 Prozent auf 13 958 Straftaten zu verzeichnen. Damit wirkt die Stadt einem landesweiten Trend entgegen, in Nordrhein-Westfalen gab es 2015 1,09 Prozent mehr Straftaten als im Vorjahr. Auch die Leverkusener Aufklärungsquote hat sich leicht positiv entwickelt. 46,63 Prozent der Straftaten wurden polizeilich aufgeklärt, im Vorjahr lag die Quote bei 43,96 Prozent.
Mit 724 Fällen gab es 2015 18,9 Prozent mehr Wohnungseinbrüche als 2014, auch Taschendiebstähle mit 490 Fällen (plus 10,6 Prozent) und Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen mit 1032 Fällen (plus 20,8 Prozent) erfuhren im Vergleich zum Vorjahr ein erhebliches Wachstum. Der Anstieg in diesem Bereich könnte das Resultat von Verdrängungseffekten sein, erklärte Wagner. Die Polizei konzentriere sich vor allem auf Brennpunkte, etwa in Köln, Täter würden daher ausweichen auf andere Orte. Allerdings sollen in diesem Jahr Sachbearbeiter und Ermittler speziell für Leverkusen eingesetzt werden, um den hohen Deliktzahlen entgegenzuwirken. Wagner: „Wir werden im Zusammenhang mit unserem operativen Maßnahmen speziell auch Leverkusen im Fokus haben und offen sowie verdeckt versuchen, Wohnungseinbrecher festzunehmen.“
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Anstieg bei ausländerrechtlichen Straftaten
Einen Anstieg gibt es auch bei ausländerrechtlichen Straftaten, also Verstößen gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und EU-Freizügigkeitsgesetz. In diesem Bereich zählte die Polizei in Leverkusen 166 Straftaten, 2014 waren es 58.
Die hohe Zahl lässt sich mit dem erhöhten Flüchtlingszuzug im abgelaufenen Jahr jedoch leicht erklären. Die meisten dieser Delikte werden von Syrern, Afghanen und Irakern begangen, von denen im Anschluss jedoch bloß ein Prozent straffällig werden. Die formalen Aufenthaltsdelikte bedeuteten allerdings ein Mehr an Arbeit für die Polizei, so Mathies. Sexualdelikte waren 2015 im Vergleich zum Vorjahr hingegen rückläufig, es gab 17 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung (2014: 33). Nur zwei der Fälle geschahen überfallartig, der Großteil der Sexualdelikte waren Beziehungstaten. Nur wenig Bewegung gab es bei Straftaten gegen das Leben. Allerdings wurden 2015 mehr Tötungsdelikte in Leverkusen als im Vorjahr gezählt, sechs Fälle stehen vier Fällen aus dem Jahr 2014 gegenüber.
Auch wenn die Gesamtfallzahlen positiv ausfielen, „können und wollen wir nicht zufrieden sein“, sagte Mathies. Neben der Polizeipräsenz und Repression von Straftaten spiele vor allem die Prävention eine große Rolle. Das Polizeipräsidium Köln werde auch in Zukunft alles dafür tun, von vornherein Menschen vor Straftaten zu schützen.