Ursache unklarFeueralarme in kommunalen Unterkünften in Lindlar und Reichshof

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Feuerwehrleute stehen vor einem zweigeschossigen Klinkerhaus, davor liegen Schläuche.

Die Asylunterkunft in Lindlar-Kuhlbach ist nach dem zweiten Brand am selben Tag unbewohnbar.

Feuerwehr und Rettungsdienst mussten am Samstag zu kommunalen Unterkünften in Lindlar-Kuhlbach und Reichshof-Denklingen ausrücken.  

Als sich die Lage in Lindlar beruhigt hatte, erreichte die Rettungsleitstelle am Abend schon die nächste Alarmierung, diesmal aus Reichshof: Gegen 23 Uhr wurde gemeldet, dass ein Wohncontainer in Denklingen brennt. Dieser steht an der Hauptstraße gegenüber dem Penny-Markt und wird von der Gemeinde zur Unterbringung eines Wohnungslosen genutzt. Die Feuerwehren aus Denklingen, Odenspiel und Heischeid rückten an, zudem die Waldbröler Drehleiter. 

Als die ersten Einheiten eintrafen, brannte der Container bereits in voller Ausdehnung. Dessen Bewohner wurde außerhalb der Behausung angetroffen, zunächst war aber unklar, ob sich weitere Menschen im Wohncontainer befanden. Als in dieser Frage Entwarnung gegeben wurde, gab Einsatzleiter Sascha Frede das Signal, den Container mit Löschschaum zu fluten. Zugleich löschten die Feuerwehrleute die umgebende Vegetation, die bereits angefangen hatte zu brennen. Nach wenigen Minuten war das Feuer aus. 45 Kameradinnen und Kameraden waren im Einsatz, zudem der Rettungsdienst.

Zwei Feuerwehrleute füllen Schaum aus einem Schlauch in einen Wohncontainer.

Der Wohncontainer in Denklingen wurde von der Feuerwehr mit Schaum geflutet.

Gleich zweimal war die Feuerwehr Lindlar am Samstag in der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Kuhlbach. Zunächst um 17.56 Uhr: Zu diesem Zeitpunkt brannte es in einer Baracke neben dem Gebäude.

In Kuhlbach wurden Personen vermisst

Untergebracht sind dort ein Ofen, der offenbar in Betrieb war, sowie Matratzen. Bei dem Feuer wurde eine Person verletzt. Der Brand selbst war schnell mit einem C-Rohr gelöscht. Nicht einmal eine Stunde nach dem Abrücken der Einsatzkräfte mussten sie erneut in den Römerweg ausrücken. Diesmal brannte es in der Küche im Untergeschoss des Zweifamilienhauses. Dieser Einsatz wurde wesentlich umfangreicher: Da der Brandrauch bis ins Obergeschoss gezogen war und noch Personen vermisst wurden, wurden diesmal wesentlich mehr Einsatzkräfte alarmiert.

Untergebracht waren im oberen Geschoss drei Personen, die ihren festen Wohnsitz verloren hatten. Im Untergeschoss lebte ein Flüchtling. Die Feuerwehr war mit rund 60 Kräften des Löschzugs Frielingsdorf/Scheel sowie der Löschgruppe Remshagen ausgerückt. Aus Wipperfürth wurde die Drehleiter entsandt. Aufgrund der weiteren drei Verletzten, darunter ein Feuerwehrmann, hatte auch der Rettungsdienst alle Hände voll zu tun, berichtet Hans-Peter Scheurer, Pressesprecher der Feuerwehr: „In der Spitze waren vier Rettungswagen an der Einsatzstelle, dazu der leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes.“ Ehrenamtliche Helfer vom Deutschen Roten Kreuz kümmerten sich um die Versorgung der Einsatzkräfte. Vor allem Getränke wurden angesichts der schweißtreibenden Temperaturen dringend benötigt.

Haus in Lindlar ist unbewohnbar

Auch beim zweiten Einsatz hatte die Feuerwehr die Lage bald unter Kontrolle. Der in der Küche ausgebrochene Brand konnte durch einen Trupp unter schwerem Atemschutz mit einem C-Rohr schnell gelöscht wurden. Die beiden Personen, die hinterher verletzt ins Krankenhaus kamen, hatten das Haus bereits verlassen, als die ersten Rettungskräfte eintrafen. Mit Steckleitern musste allerdings eine weitere Person aus dem Obergeschoss gerettet werden.

Der Sachschaden ist erheblich, das Haus vorläufig unbewohnbar. Techniker des Energieversorgers haben die Stromversorgung abgeklemmt. Dass das Gebäude schon vorher verwahrlost war, macht die Situation nicht einfacher. Aus diesem Grunde waren auch zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor Ort, neben zahlreichen Polizeibeamtinnen und -beamten.

Völlig unklar ist, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden in Kuhlbach gibt, der geringe zeitliche Abstand wirft Fragen auf. Diesen werden nun Brandermittler der Polizei nachgehen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes stand, dass aus Wipperfürth der Teleskopmast im Einsatz war, ausgerückt war aber die Drehleiter, wir haben das präzisiert.

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