Kommunalwahl 2020Die Programme der Parteien in Marienheide

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Marienheide aus der Luft

Marienheide – Mit der Kommunalwahl am 13. September stehen bei den Marienheider Parteien einige Veränderungen ins Haus. Wir stellen Personen und Programme der Parteien vor. 

CDU

Die Christdemokraten wollen eine weibliche Doppelspitze für ihre neue Ratsfraktion. Die Reserveliste führen die Diplom-Verwaltungswirtin Vera Schmidt (57) auf Platz 1 und dahinter die Diplom-Sozialarbeiterin und Supervisorin Katharina Kronenberg (59) an. Auf Platz 3 steht Ratsherr Günther Korthaus (70, Pensionär).

Ziel sei es, weiterhin die stärkste politische Kraft zu bleiben, sagt der Verbandsvorsitzende Timo Fuchs – mindestens 38 Prozent der Wählerstimmen sollen geholt werden. Als wichtigste Themen nennt er die Gemeindeentwicklung und Finanzen: Die CDU will Steuersätze stabil halten, die Ortskerngestaltung fortsetzen, Leerstand bekämpfen und die Infrastruktur für das verarbeitende Gewerbe ausbauen. Die drei Schulstandorte sollen gesichert und die Gesamtschule und die Grundschule Müllenbach ausgebaut werden. Zudem will sich die CDU für Klimaschutz, Mobilitätsausbau, Wohnraum und die Naherholung einsetzen.

SPD

Mit dem Vorsitzenden von Ortsverein und Fraktion, Harald Kramer (66, Rentner), an der Spitze der Reserveliste geht die SPD in den Wahlkampf. Auf Listenplatz 2 steht Birgit Meckel (50, Büroangestellte) und auf Platz 3 Holger Maurer (61, Richter). Kramer will auf Nachfrage keine Prognose wagen, wie viel Prozent der Stimmen seine Partei holen kann.

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Die Sitzverteilung im Marienheider Gemeinderat

Die SPD will sich für neue Wohngebiete und zentrumsnahe, barrierefreie Wohnungen einsetzen. Zudem fordert sie eine Ausstattung der Schulen, die den Erfordernissen eines inklusiven und integrativen Unterrichts gerecht werde. Die SPD will einen Ausschuss speziell für Umwelt einfordern, dem der Klimabeirat beratend zur Seite steht. Den Ortskern will die SPD so gestalten, dass neue Einzelhändler und Kunden gewonnen werden. Einen Fokus setzt die SPD auf einen barrierefreien Ausbau. Zudem will die SPD ein Jugendparlament.

UWG

Die Reserveliste der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) wird von dem selbstständigen Kaufmann und Tankstellen-Betreiber Holger Kolfenbach (41) auf Platz 1 angeführt, gefolgt von Christian Abstoß (29, Vertriebsbereichsleiter) und Ulrike Goldbach (56, Rentnerin). Ein Ergebnis von 15 Prozent ist angepeilt.

Für die neue Legislaturperiode will sich die UWG im Rat für den Ausbau des Fremdenverkehrs stark machen, die Trümpfe Rad- und Wanderwege und die beiden Talsperren sollen ausgespielt werden. Zudem will sich die Wählergemeinschaft dafür einsetzen, die Kaufkraft in Marienheide zu halten und zu stärken. Auch möchte die UWG Familien, Kindern und Senioren eine Stimme geben.

FDP

Die Liberalen wollen im neuen Gemeinderat mit mindestens zwei, „besser drei Abgeordneten“ vertreten sein, sagt Ratsherr Jürgen Rittel – „damit die CDU auf uns angewiesen ist und nicht alle Entscheidungen alleine trifft“. Rittel (65, Lehrer i.R.) führt die Reserveliste an, hinter ihm stehen Emmi Körbel (67, Hausfrau) und Reimund Heringer (66, Studiendirektor i.R.).

Die FDP will sich dafür einsetzen, dass Grundsteuer B und Gewerbesteuer drei Jahre lang nicht erhöht werden. Von der Corona-Krise betroffene Gewerbetreibende sollen unterstützt werden, ebenso Händler und Dienstleister generell. Zudem will die FDP Beratungen für Jungunternehmer und Homeoffice-Tätige etablieren.

Bündnis 2020

Die neu ins Leben gerufene Wählergemeinschaft „Bündnis 2020“ ist aus der ehemaligen Grünen-Fraktion im Gemeinderat hervorgegangen. Bei der Wahl will das Bündnis mit einem 15-Prozent-Ergebnis und mindestens vier Sitzen in das neue Gemeindeparlament einziehen. Die Reserveliste wird von den beiden ehemaligen Grünen-Abgeordneten angeführt: Kirsten Zander-Wörner (56, Lehrerin) auf Platz 1 und auf Platz 2 Christel Kirkes (66, Erzieherin). Lebensmitteltechniker Peter Waldmann (56) steht auf Platz 3 der Liste.

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Sie haben sich eine „nachhaltige umwelterhaltende Kommunalpolitik“ ins Wahlprogramm geschrieben. Schwerpunkte dabei seien eine soziale und physikalische Barrierefreiheit. Weitere Themen seien Bildung sowie Gesunderhaltung und Integration aller Menschen unabhängig von Alter, Herkunft und Religion.

Grüne

Die Grünen wollen die Wiedereinzug in den Marienheider Rat schaffen, nachdem ihre beiden Abgeordneten die Partei verlassen und das Bündnis 2020 gegründet haben. Die Reserveliste wird angeführt von Speditionskauffrau Claudia Trommershausen (56), gefolgt von Michael Schiefer (51, Schulbegleiter) und Devin Drossmann (18, Fachkraft für Postdienstleistungen).

„Zwölf Prozent plus X“ sei das angestrebte Wahlziel, teilt Sprecher Detlev Rockenberg mit. Die wichtigsten Ziele seien die Umsetzung des Klimaschutzes, Bildung und soziale Absicherung und „echte Bürgerbeteiligung“ mit Bürgerfragestunden in den Ausschüssen, Sprechstunden des Bürgermeisters und Einrichtung eines Bürgerrates.

Linke

Die Reserveliste der Linke wird angeführt von Dieter Gumprich (60, Maschinenschlosser) sowie auf den beiden nachfolgenden Plätzen Mike Renner (35, Berufskraftfahrer) und Sonja Götzinger (39, Hausfrau). Grumprich, der derzeit noch alleine und damit fraktionslos im Rat sitzt, hofft, dass er mit einem Parteikollegen in den neuen Marienheider Gemeinderat einziehen kann.

Die wichtigsten Anliegen: Marienheide verschönern, mehr Grünflächen anlegen und dabei sichere Parkplätze erhalten sowie die Aufenthaltsqualität an den beiden Talsperren erhöhen. (ag)

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