Grüne Chefin?Bernadette Reinery-Hausmann möchte Landrätin in Oberberg werden

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Bernadette Reinery-Hausmann bei einem Vortrag, mit Mikrofon in der Hand.

Bernadette Reinery-Hausmann möchte Landrätin werden.

Bei der Kreisversammlung der Grünen im Gummersbacher Lindenforum hat die Morsbacherin ihre Bereitschaft für das Amt deutlich gemacht.

Bernadette Reinery-Hausmann möchte bei der kommenden Kommunalwahl für die oberbergischen Grünen als Kandidatin für den Landratsposten ins Rennen gehen. Bei der Kreisversammlung der Grünen im Gummersbacher Lindenforum hat sie ihre Bereitschaft für das Amt deutlich gemacht und ihre politischen Ziele vorgetragen. „Wir wollen kein ‚Weiter so‘, sondern Veränderung. Ich trete gegen den Stillstand und für Entwicklung sowie für eine transparente Kreisverwaltung an“, betonte Reinery-Hausmann.

Als einen Schwerpunkt setze sie sich das Ziel, die Einsparungen, die der Oberbergische Kreis treffen müsse, nicht auf die Kommunen abzuwälzen. „Außerdem müssen wir das Auseinanderdriften der Gesellschaft verhindern. Die aktuellen Kundgebungen machen mir Mut und geben Hoffnung. Unseren Landrat habe ich allerdings bei keiner dieser Kundgebungen gesehen“, kritisierte sie Jochen Hagt.

Leiterin eines Pflegedienstes in Morsbach

Bernadette Reinery-Hausmann ist Kreissprecherin der Grünen, Vorsitzende des Kreissozialausschusses sowie Ratsmitglied in Morsbach. Darüber hinaus leitet sie einen Pflegedienst in Morsbach. Sie wolle gezielt das Sterben der Pflegedienste stoppen und sich dafür einsetzen, dass mehr Ärzte ins Oberbergische kommen. Den geplanten millionenschweren Neubau des Kreishauses empfinde sie dagegen vollkommen überfrachtet: „Dabei wird nicht weitergedacht, welche Arbeitsmodelle, beispielsweise Homeoffice, heute möglich sind. Und es wurde nicht nachhaltig gedacht.“

Ebenfalls auf die Fahne geschrieben hat sich die Grünen-Landratskandidatin Energieversorgung, Mobilität samt Reaktivierung der Wiehltalbahn sowie die Schaffung von günstigem Wohnraum, der auch für Geringverdiener bezahlbar sei.

Zuvor hatte sich auch die oberbergische Bundestagsabgeordnete der Grünen, Sabine Grützmacher, für Reinery-Hausmann als Landratskandidatin starkgemacht. „Wir möchten, dass der Chefsessel im Kreishaus zur Chefinnen-Sache wird“, hatte diese betont und sich zudem für die Stärkung des Oberbergischen Kreises als wichtiger Wirtschaftsstandort ausgesprochen.

Grünen-Fraktionsmitglied Ralf Krolewski begrüßte vor allem, dass mit Reinery-Hausmann eine Kandidatin antreten würde, die nicht die klassische Verwaltungslaufbahn hingelegt habe, sondern aus der Gesellschaft und, in Bezug auf die Pflege, direkt aus der Praxis komme. Das konkrete Votum für eine Landratskandidatin der Grünen folgt aber erst im Herbst. Bis dahin sind noch weitere Bewerbungen möglich.

Darüber hinaus schauten die Fraktionsmitglieder auch auf die Projekte im vergangenen Jahr zurück und freuten sich über bislang 18 neue Mitglieder in diesem Jahr. Als Delegierte im Bezirksrat wurden Bernadette Reinery-Hausmann und Julian Münster aus Wiehl gewählt, als Ersatzdelegierte Christine Brach aus Reichshof und Philippe Bergmann aus Nümbrecht.

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