Ein etwas anderer KarnevalszugDenklinger KG lässt ihre Mitglieder vorfahren

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Die Orden wechselten die Besitzer per Stange und durch die Autotür. Jeder Träger bekam ein dreifaches Alaaf. Bürgermeister Rüdiger Gennies fuhr um 11.11 Uhr als erstes vor. Normalerweise wäre auch er im Zug mitgegangen.

Die Orden wechselten die Besitzer per Stange und durch die Autotür. Jeder Träger bekam ein dreifaches Alaaf. Bürgermeister Rüdiger Gennies fuhr um 11.11 Uhr als erstes vor. Normalerweise wäre auch er im Zug mitgegangen.

Denklingen – Sonnenschein und klarer Himmel, kein Sturm und keine Schauer in Sicht. Am Sonntag herrschen nach Jahren der Wetterkapriolen endlich mal Traumbedingungen für den Denklinger Karnevalszug. Hätte er denn stattfinden können. Etwas missmutig schaut Franz Josef Steinfort von der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß an diesem Vormittag in den schönen Himmel: „War ja klar!“

Mit seinen Kollegen vom Vorstand der Denklinger KG steht Steinfort um 11.11 Uhr auf dem Parkplatz am Rathaus – statt die letzten Vorbereitungen für den Höhepunkt des Denklinger Karnevals zu treffen, der wie immer am Karnevalssonntag steigen sollte. Sie haben einen Zug der anderen Art für diesen besonderen, etwas melancholischen Tag organisiert.

„Scheiß-Corona – Alaaf!“

Um 11.11 Uhr startet der mit Bürgermeister Rüdiger Gennies, der sich in bunte Narrenschale und hinters Steuer seines Wagens geschmissen hat – um sich den Sessionsorden beim „Drive In“ abzuholen. Der 1. Vorsitzende Dennis Spexard und Gesellschaftspräsident Hansi Welter überreichen dem Rathauschef, der in dieser fünften Jahreszeit erstmals nicht entmachtet wurde, den Orden an einer langen Metallstange durch die Autotür. Dann rufen die Karnevalisten aus: „Bürgermeister – Alaaf! Denklingen – Alaaf! Scheiß-Corona – Alaaf!“ Auf den Karnvelasbazillus schwören die Denklinger ja. Doch auf diesen anderen Erreger, der weltweit so viel kaputt macht, hätten sie liebend gern verzichtet.

Die Orden wechselten die Besitzer per Stange und durch die Autotür. Jeder Träger bekam ein dreifaches Alaaf. Bürgermeister Rüdiger Gennies fuhr um 11.11 Uhr als erstes vor. Normalerweise wäre auch er im Zug mitgegangen.

Die Orden wechselten die Besitzer per Stange und durch die Autotür. Jeder Träger bekam ein dreifaches Alaaf. Bürgermeister Rüdiger Gennies fuhr um 11.11 Uhr als erstes vor. Normalerweise wäre auch er im Zug mitgegangen.

Tatsächlich habe die Pandemie seine KG bis zur Weihnachtszeit in einer Art Schockstarre versetzt, berichtet Präsident Welter: „Dann traten einige Mitglieder an uns heran und fragten: ,Gibt’s diese Session denn keinen Orden?’ So kam die Sache ans Laufen.“ Die Mitglieder der KG-Gruppen „Die Jecken“ entwarfen die ovale Auszeichnung: Am rot-weißen Band sind sechs Karnevalisten zu sehen, darüber der Spruch: „Mir han im Hätze trotzdem Fastelovend“.

Nur halb so viele Orden wie sonst

In normalen Jahren lässt die Gesellschaft gut 600 Orden herstellen, mit denen dann auch Bühnenkünstler ausgezeichnet werden. Diese Empfänge fallen weg, sodass in dieser Ausnahme-Session nur die Hälfte der sonstigen Ordensmenge den Besitzer wechselt. Ordensträger sind diesmal die vielen Mitglieder der Denklinger KG, die sich in so vielen Gruppen engagieren. So folgen dem Bürgermeister der Kinderelferrat, die Burgmäuse, die Pänz, der Senat, Elferrat und Jecke – alle in vielen Autos coronagerecht separiert. Ein Paar kam sogar mit dem Trecker angefahren.

Die Orden wechselten die Besitzer per Stange und durch die Autotür. Jeder Träger bekam ein dreifaches Alaaf. Bürgermeister Rüdiger Gennies fuhr um 11.11 Uhr als erstes vor. Normalerweise wäre auch er im Zug mitgegangen.

Die Orden wechselten die Besitzer per Stange und durch die Autotür. Jeder Träger bekam ein dreifaches Alaaf. Bürgermeister Rüdiger Gennies fuhr um 11.11 Uhr als erstes vor. Normalerweise wäre auch er im Zug mitgegangen.

Familie Rohr mit Vater Michael am Steuer, Mutter Nadine auf dem Beifahrersitz und den Kindern Sina (13) und Mara (10), die beide Burgmäuse sind, finden es toll, dass ihr Verein an sie denkt. „Wir tragen diese Session mit Humor – im nächsten Jahr geht’s wieder richtig los“, gibt sich Nadine Safarik-Rohr optimistisch. Am Vorabend haben sich alle Rohrs vor dem Fernseher versammelt, um eine von einem Anbieter gebuchte Online-Sitzung mitzufeiern, zu der die KG eingeladen hatte.

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Auch Bettina Erbrecht, die mit Tochter Lia (10) einen Orden abholt, schwört auf 2021. Dass die Feiern kein weiteres Mal ausfallen werden, hofft Ehrenpräsident Wolfgang Köckerling. Die Denklinger Karnevalsgesellschaft zählt auf ihre Mitglieder. Im Ortszentrum hat sie ein großes Plakat aufgehängt mit den Worten „Wir sehen uns wieder“.

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