Trotz Verbrenner-AusWarum ein Gladbacher KfZ-Fachmann gelassen in die Zukunft sieht

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Ab 2035 sollen keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Kfz-Fachmann Stefan Melchert schraubt trotzdem gelassen weiter.

Ab 2035 sollen keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Kfz-Fachmann Stefan Melchert schraubt trotzdem gelassen weiter.

Bergisch Gladbach – Das Ende des Verbrennungsmotors ist beschlossene Sache, ab 2035 soll Schluss sein mit Neuzulassungen. Für Werkstatt-Inhaber ein nicht unproblematisches Szenario, oder? Einen Auto-Reparaturbetrieb von Benzinern und Diesel zur Gänze auf E-Autos umzustellen, ist nicht einfach und vermutlich auch kostspielig.

Stefan Melchert, Inhaber der gleichnamigen Autowerkstatt, sieht die Entwicklung aber nicht als alarmierend und hat daher auch keine Sorge um seinen Betrieb. Zum einen, sagt Melchert, liefen die heute angemeldeten Wagen locker 20 oder 25 Jahre, zum anderen werde bis 2035 das E-Fuel kommen, mit dem dann auch heutige Motoren weiterhin liefen.

Kein Ende des Verbrenners

„Ich sehe das Ende des Verbrenners noch nicht kommen“, sagt der Oldtimer-Liebhaber. „Wenn das 2035 ausläuft und die Autos so lange halten wie meins, sind wir im Jahr 2070.“ Gerade die freien Werkstätten, so schätzt es Melchert ein, hätten noch genug anderes zu tun, als sich auf die Reparatur von E-Autos umzustellen.

Die Kfz-Innung Bergisches Land bewertet die Entscheidung für ein Aus von Verbrennermotoren ab 2035 erst einmal positiv. Die Entscheidung biete Planungssicherheit für die Autoindustrie, die Kfz-Betriebe und letztendlich auch für die Kunden.

Auf den Wandel einstellen

Mit der Entscheidung für ein Aus der Verbrennermotoren könnten sich vor allem auch die Innungsbetriebe ganz konkret auf den Wandel einstellen. Tatsächlich sei der Weg hin zur klimaverträglichen Mobilität kein gänzliches neues Thema. Viele Innungsbetriebe beschäftigten sich schon seit geraumer Zeit damit und passten ihre Arbeit, die Ausbildung des Nachwuchses und die Schulung ihrer Mitarbeiter entsprechend an.

Sicherlich, so die KFZ-Innung, werde der Aufwand an Reparaturen und der Einbau von Ersatzteilen nach 2035 deutlich rückläufig sein, da E-Autos ganz anders als Autos mit Verbrennermotoren gebaut seien – darauf müssten sich die Kfz-Betriebe einstellen. Dieser Prozess sei allerdings bereits in vollem Gange.

Alternativen in Sicht

Abzuwarten bleibe, welche Alternativen bis 2035 noch entwickelt würden, wie zum Beispiel klimaneutral hergestellte synthetische Kraftstoffe, so dass Verbrennungsmotoren auch 2035 noch zugelassen werden könnten, oder der Einsatz von Wasserstoff oder Brennstoffzellen.

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Klar ist, so die Innung, dass die Lade-Infrastruktur für E-Autos noch deutlich weiter ausgebaut werden müsse. Auch nach 2035 werde es noch eine ganze Zeit lang Verbrennungsmotoren geben, nur eben keine Neuzulassungen mehr.

Wandel als Chance

Die Kfz-Innung Bergisches Land berate ihre Betriebe dahingehend, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, sich in den Prozess hineinzubegeben und den Wandel der Technik auch ein Stück weit als Chance zu begreifen.

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