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PunktlandungBergisch Gladbach bekommt neues, modernes Schwimmbad

4 min
Nicht wiederzuerkennen: Das neugebaute Hallenbad am Mohnweg in Refrath erfüllt die neuesten energetischen Standards.

Nicht wiederzuerkennen: Das neugebaute Hallenbad am Mohnweg in Refrath erfüllt die neuesten energetischen Standards.

Das Mohnwegbad setzt neue Maßstäbe und öffnet nach den Sommerferien.

Das neue Hallenbad am Mohnweg in Refrath eröffnet nach den Sommerferien. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – nicht zur architektonisch, sondern auch im Hinblick auf ökologische Standards. Die Vereinsschwimmer und Schulkinder werden das Bad lieben, das kann als gesichert gelten.

Es ist das bisher größte Bauprojekt unter der Regie der Bädergesellschaft, hundertprozentige Tochter der Stadt. Geschäftsführer Manfred Habrunner, kann zurecht stolz sein. Beim Budget und Zeitrahmen ist eine Punktlandung gelungen: Die Kosten belaufen sich auf die vorgesehenen 11,7 Millionen Euro für das Hallenbad und rund fünf Millionen Euro für die neue Turnhalle, die zum Sportkomplex am Mohnweg dazugehört. Die Bauzeit beträgt gerade einmal 16 Monate. In heutigen Zeiten von Kostenexplosionen und oft jahrelangen Verzögerungen ist das etwas ganz Besonderes.

Schwimmbad in Bergisch Gladbach hat sich verändert

„Man sieht, es geht“, sagt Bürgermeister Frank Stein, „wenn man bei der Kalkulation von Anfang an ehrlich ist.“ Die Stadt könne zudem mit ihrer Entscheidung, in ein reines Schul- und Vereinsbad zu investieren, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal vorweisen. „Mit dem Sportkomplex Mohnweg setzen wir ein starkes Zeichen für nachhaltige Infrastruktur und die Förderung des Sports“, betont Stein.

Habrunner erinnert sich noch daran, als er vor vielen Jahren das Bad zum ersten Mal betreten hat: „Das Wasser lief von den Decken. Überall standen Eimer herum.“ Im Frühjahr 2022 musste das Bad geschlossen werden. Die Bausubstanz war einfach zu marode, um den Betrieb fortsetzen zu können.

Bei der Feier zur Einweihung freuen sich Manfred Habrunner und Frank Stein (1. u. 2. v.l), dass die Zusammenarbeit mit der Firma Pellikaan so gut funktioniert hat.

Bei der Feier zur Einweihung freuen sich Manfred Habrunner und Frank Stein (1. u. 2. v.l), dass die Zusammenarbeit mit der Firma Pellikaan so gut funktioniert hat.

„Dass wir dieses ambitionierte und komplexe Bauvorhaben termingerecht realisieren konnten, ist das Ergebnis einer hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten“, sagt Habrunner. Mit der Planung und Umsetzung beauftragt wurde nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma Pellikaan Bauunternehmen Deutschland GmbH, mit Konzernsitz in den Niederlanden.

Zur Einweihungsfeier mit kleinem Buffet am Mittwoch vor dem Eingang sind Politikerinnen und Politikern, Verantwortliche der Bäder GmbH, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, Verantwortliche von Pellikaan, darunter Geschäftsführer Paul Gerrits, gekommen.

Das Hallenbecken ist Herzstück in Bergisch Gladbachs neuem Schwimmbad

Drinnen wartet das Herzstück. Das Hallenbecken mit vier wettkampftauglichen Bahnen, vier Startblöcken, einer Anzeigetafel. Die Halle ist lichtdurchflutet. Das Wasser schimmert hellblau und glänzt im hereinfallenden Sonnenlicht. Es dauerte mehr als eine Woche, berichtet Eric van der Leeuw, Ingenieur und Plankoordinator bei Pellikaan, die 450.000 Liter Wasser in die Edelstahlwanne einlaufen zu lassen.

In Bauweise und technischer Ausstattung setzt die Halle Maßstäbe. Durch den Einbau moderner Anlagen sei der Komplex energetisch auf den allerneuesten Stand gebracht worden. „Es ist die erste Schwimmhalle in Deutschland, die CO2 neutral fast komplett aus Holz gebaut ist“, betont van der Leeuw. Nur einige, für die Statik wichtige Stützpfeiler seien aus Beton. 275 Kubikmeter Brettsperrholz seien verbaut worden.

Bergisch Gladbachs neues Schwimmbad ist hochmodern

Es gibt eine Luft-Wasser-Wärme-Pumpe, Fußboden-Heizung auch in der Turnhalle, eine klimatisierte Lüftung. Auf dem begrünten Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage, Wasserrückgewinnungssysteme zur Ressourcenschonung, zählt der Ingenieur weiter auf. Laut Stadt seien die bisher ausgegebenen Nachhaltigkeitsziele übertroffen worden.

Das Bad sei zwar als Schul- und Vereinsbad konzipiert, nicht als öffentliches Schwimmbad, sagt Habrunner. „Aber sollte die Stadt sich das irgendwann einmal anders überlegen, haben wir die Vorkehrungen dafür getroffen.“

Bei den Schwimm- und Hallenzeiten soll die Förderschule Refrath auf jeden Fall bedacht werden, betonen Stein und Habrunner mehrfach. Wie berichtet, ist die Sporthalle mitten auf dem Schulhof der Verbundschule Mitte errichtet worden. Der Schulhof reduzierte sich, so lange die Bauarbeiten liefen, fast um die Hälfte. In den Pausen wurde es für die 200 Schüler zum Schluss so eng, dass   die Unterrichtszeiten verkürzt werden mussten. Vielleicht entschädigen die neuen Sportangebote vor der Tür für die monatelangen Belastungen.

Ins Wasser geht hier am Mittwoch niemand, obwohl die Presse zur „Einweihung“ eingeladen wird. Das können die Schul- und Vereinskinder nachholen, wenn das Mohnwegbad am 28. August offiziell aufmacht.