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Ein Licht für jede AnwendungBäro will für Wohlfühl-Atmosphäre beim Einkauf sorgen

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„Es gibt eine Lichtfarbe für jede Anwendung“, sagt Sandra von Möller.

Leichlingen – „Es geht um Wohlfühl-Atmosphäre“, sagt Sandra von Möller. Sie ist gemeinsam mit ihrem Mann Manuel Geschäftsführende Gesellschafterin des Lichtspezialisten Bäro mit Sitz in Leichlingen (siehe Kasten).

Das Unternehmen sorgt dafür, dass Obst und Gemüse in Supermärkten von Edeka ins rechte Licht gerückt werden oder Kunden sich in Buchhandlungen, Bäckereien, Süßwarengeschäften oder Tankstellenshops von Jet wohl fühlen. „Es gibt eine Lichtfarbe für jede Anwendung“, sagt von Möller. Auch für die Gastronomie oder Modehäuser, die noch Nachholbedarf hätten, vor allem in Umkleidekabinen.

Engagement für geflüchtete Ukrainerinnen

Die innovative ukrainische Supermarktkette Sipro nutzt Bäro-Licht. „Das ist ein Drama, was da passiert“, so von Möller. Viele gut ausgebildete Frauen seien vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen. Deren Qualifikation müsse schnell und unbürokratisch anerkannt werden. „Und die Frauen müssen schnell in Jobs kommen, auch wenn sie nur vorübergehend in Deutschland sind“, sagt von Möller.

In der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln hat sie sich etwa im Arbeitskreis „Diversity“ für die Integration von Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund eingesetzt sowie für Chancengerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Von Möller, die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Frauen-Union in Köln ist, ist für eine Frauenquote. „Die Hälfte der Führungspositionen in der CDU muss mittelfristig von Frauen bekleidet werden“, verlangt sie. Jugendliche mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie aus Elternhäusern mit wenig Geld fördert auch der von ihr 2003 gegründete Verein „KIDsmiling“ mit Projekten im Sport oder in der Kultur.

Seit 2012 ist von Möller Mitglied der Vollversammlung der IHK Köln, von 2015 bis 2020 war sie Vizepräsidentin. Vollversammlung und Präsidium bildeten nicht mehr die Vielfalt der Unternehmen in der Region ab, sagt sie jetzt. Von Möller hat im Herbst für den Bundestag kandidiert, unterlag im Wahlkreis aber dem grünen Bewerber Sven Lehmann. Seit November ist sie Sprecherin des Wirtschaftsrates der CDU in Köln. Der setze sich für die soziale Marktwirtschaft ein und sei freier in seinen Äußerungen als die IHK. Zu tun gebe es eine Menge. „Köln muss den Mut haben, innovativer zu sein“, sagt von Möller.

Dank des Branchenmix mit hohem Anteil an Industrie sei Köln gegen Wirtschaftsschwankungen besser gewappnet als andere Städte. Die Stadt habe auch eine starke Start-up-Szene. Die sowie die Möglichkeiten durch das rechtsrheinische Technologiezentrum RTZ oder den Bio-Campus in Bocklemünd müsse das Stadtmarketing noch bekannter machen, meint die Unternehmerin.

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Köln wachse, also müssten auch Wohnungen gebaut werden, im neuen Stadtteil Kreuzfeld und in Baulücken. „Köln hat zum Teil wunderschöne Plätze, aber auch Architektursünden wie den Barbarossa-Platz“, so von Möller. Der müsse umgestaltet werden, Köln aus seiner Lage am Rhein mehr machen – etwa durch Wassertaxis, die beide Flussseiten verbinden.

Gesamtkonzept für Kölns Verkehrsprobleme

Vielleicht ist das auch ein Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme in der Stadt. Hier brauche es aber ein Gesamtkonzept. „Nicht alle fahren Fahrrad“, so von Möller. Damit die Innenstadt mit dem Auto zu erreichen ist, sei ein Parkleitsystem nötig – und helle und sichere Parkplätze. In der Innenstadt mit Dom-Hotel, dem Laurenz-Carré und dem Jüdischen Museum gehe es voran. Köln müsse aber mehr ausprobieren. „Letztlich müssen Politik und Verwaltung besser zusammenarbeiten und Ideen bündeln. Derzeit fehlt es zu oft an gegenseitigem Vertrauen“, so von Möller.