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„Unausräumbare Differenzen“KJA-Leiter für Rhein-Berg, Leverkusen und Oberberg hört auf

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Generalvikar Msgr Dr. Markus Hofmann (l.) übergibt ein Einweihungsgeschenk an Thomas Droege (r.)

Thomas Droege (r.), hier 2021 bei der Eröffnung des Stadtteilhauses Hermann-Löns-Forum, mit Monsignore Markus Hoffman..

Thomas Droege hat die KJA zu einem der größten Akteure in der freien Jugendhilfe in Rhein-Berg, Leverkusen und Oberberg gemacht.

30 Jahr war er in Leitungsfunktionen für die Kirche tätig, hat in den vergangenen zehn Jahren die Katholische Jugendagentur (KJA) Rhein-Berg, Leverkusen, Oberberg zu einem der größten Akteure in der freien Jugendhilfe der Region gemacht – nun hat Thomas Droege sein Amt als KJA-Geschäftsführer kurzfristig aufgegeben.

Offiziell heißt es auf Nachfrage, es habe „unausräumbare inhaltliche Differenzen“ gegeben. Nach Informationen dieser Zeitung soll die Initiative zur Amtsaufgabe des direkt beim Erzbistum Köln angestellten Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft von Seiten der Kirche ausgegangen sein.

Rhein-Berg: Droege vertrat liberale Haltung

Nach Angaben der KJA haben sich Droege und sein Arbeitgeber „einvernehmlich getrennt“. Thomas Droege will sich auf Nachfrage zu seinem Weggang nicht äußern, beruft sich auf entsprechende Vereinbarungen mit dem Erzbistum. Innerhalb der katholischen Kirche vertritt der frühere Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Köln (1993 bis 1998) eine engagiert offen liberale Haltung.

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So hatte er unter anderem klar Stellung bezogen, homosexuelle, queere oder transidente Lebens- und Liebesgemeinschaften zu respektieren. Im September erst hatte die KJA unter anderem eine „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet.

Als Droege nach seiner vorherigen Tätigkeit als Leiter des Katholischen Jugendamts im Rhein-Erft-Kreis nach Bergisch Gladbach wechselte, führte er hier die vormaligen Katholischen Jugendämter aus Rhein-Berg, Oberberg und Leverkusen in der neuen Katholischen Fachstelle für Jugendpastoral und Jugendhilfe zusammen.

Bergisch Gladbach: Zeitliche Nähe zum Pfarrer-Aus kein Zufall

2012 wurde daraus die Katholische Jugendagentur gGmbH, die in der Folge zahlreiche soziale Einrichtungen als Träger übernahm. Rund 500 Mitarbeitende in 52 Einrichtungen von der Kita über Beratungsstellen und Offene Ganztagsgrundschulen (OGS) bis hin zu Angeboten der Hilfe zur Erziehung etwa im Jugendwohnbereich gehörten heute zur KJA, so Droege im Gespräch mit dieser Zeitung.

Eins der größten Erfolge und Innovationsprojekte in Droeges Amtszeit war dabei das jüngst eröffnete Modellprojekt eines Stadtteilhauses mit Kita im Gladbacher Hermann-Löns-Viertel – ein Projekt, das die KJA maßgeblich auch in Zusammenarbeit mit der Pfarreiengemeinschaft Bergisch Gladbach-West und Pfarrer Wilhelm Darscheid stemmte.

Dass Droeges Weggang in zeitliche Nähe zu dem vom Erzbistum auferlegten Amtsverzicht für die Pfarrer Winfried Kissel und Wilhelm Darscheid fällt, halten Insider nicht für Zufall. Kreisdechant Norbert Hörter erklärt auf Anfrage, dass auch er lediglich von Droege über den Weggang in einem Schreiben informiert worden sei und sich dieser mit dem Erzbistum im Einvernehmen trenne.

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