Der bekannte Grünen-Ratsherr und zweite stellvertretende Bürgermeister Hardy Schumacher tritt als unabhängiger Kandidat für den Stadtrat an. Er kandidiert im Wahlbezirk 13 Hoffnungsthal-Sülze.   Schumachers   Entscheidung resultiert aus seiner Enttäuschung darüber, dass die Grünen ihn nicht mehr als Kandidat aufgestellt haben. „Die Art und Weise, wie das Ganze gelaufen ist, hat mich sehr verletzt“, stellt er fest: Die Spitzen von Partei und Fraktion hätten den Kandidaten-Vorschlag für die Liste der Grünen und die Wahlbezirke unter sich ausgemacht und vor der entscheidenden Mitgliederversammlung nicht mit den Betroffenen gesprochen. Auf der Mitgliederversammlung selbst sei der Vorschlag nicht in Frage gestellt worden. Das sei „keine Basisdemokratie“.

Er habe sich bei den Grünen als Kandidat beworben, aber danach habe niemand mit ihm gesprochen. Spitzenkandidatin Andrea Lamberti habe sich eine Stunde vor der Mitgliederversammlung mit ihm treffen wollen, um ihm die Entscheidung gegen ihn zu erklären. Doch er habe es abgelehnt, in dieser Weise vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, anstatt zu diskutieren.

Positives Echo bei Bürgern

„Ich hätte so gerne Wahlkampf gemacht für die Grünen“, sagt Schumacher. Er stehe weiter „zu den Werten“ der Partei. Dass er, Schumacher, ebenso wie der langjährige Grünen-Fraktionschef Friedhelm Weiß, bei der Kommunalwahl nicht mehr von den Grünen ins Rennen geschickt werde, sei „unnütz und blöd“: Die Partei verzichte auf ihre bekanntesten Politiker in Rösrath. Wie berichtet, tritt auch Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) bei der Neuwahl als Unabhängige für das Bürgermeisteramt an.

„Ich möchte die Menschen abholen, nur so können wir die grünen Ziele erreichen“, sagt Schumacher zu seinem Politikansatz. „Ich orientiere mich an den Bürgerinnen und Bürgern, ich mache Lokalpolitik.“ Daher habe er „positive Rückmeldungen“ bekommen zu der Idee, als Unabhängiger zu kandidieren. „Ich will so weitermachen wie bisher, ich will unter die Menschen gehen“, so Schumacher. Bis zur Wahl wolle er weiter in der Grünen-Fraktion und als stellvertretender Bürgermeister arbeiten.

Bürgermeisterkandidat

Rösrather Grüne und Wählergemeinschaft ZLR gemeinsam für Giselher Dick

Von

Thomas Rausch

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Grünen-Fraktionschef Markus Plagge zeigt sich gelassen angesichts von Schumachers Kandidatur als Unabhängiger. Die altgedienten Fraktionsmitglieder wie Schumacher und Weiß hätten „ihre Verdienste“, die Grünen hätten aber auch „kompetente neue Leute“ und wollten „allen eine Chance geben“. Die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten sei „ein ganz demokratischer Prozess“ gewesen. „Jeder Umbruch kann schmerzhaft sein“, stellt er fest. Dass Schumacher bis zur Wahl weiter in der Grünen-Fraktion aktiv bleiben will, nimmt Plagge hin, er sagt: „Das werden wir noch mit Anstand zu Ende bringen.“